Schwimmfest der Grundschulen: Kraulen für den Obstsalat

171 Kinder der Grundschulen schwimmen um die Wette. Der Spaß ist immer dabei.

Haan. Es ist laut. Die Kinder drängen sich um den Beckenrand. „Tobi, Tobi, Tobi“, hallt es aus der Ecke der Don-Bosco-Schule. Die Schwimmer wühlen sich durch das Wasser. „Loooos, schneller“, rufen Schüler von der anderen Beckenseite. Die Aufregung steht allen ins Gesicht geschrieben. Die letzten 15 Meter. Viele springen auf, klatschen wild in die Hände und kreischen ihre Mitschüler nach vorne.

Seit 1980 findet jährlich ein Schwimmfest zwischen Haaner Grundschulen statt. In diesem Jahr sind es die Schulen Mittelhaan, Don Bosco und Unterhaan. Jede Schule darf 60 Schüler für Distanzen über 25 und 50 Meter melden. „171 Schüler sind es genau, ein paar sind erkrankt“, sagt Unhild Teich. Die Sportlehrerin der Grundschule Mittelhaan ist seit dem ersten Schwimmfest vor 33 Jahren dabei. „Geschwommen wird Brust, Kraul und Rücken“, erklärt sie.

Das nächste Rennen. Fünf Kinder stehen an ihren Startblöcken. Ein Pfiff ertönt — das Signal für alle, ruhig zu sein. Die Startblöcke werden bestiegen. Es herrscht Stille. „Auf die Plätze“, ertönt es durch die Lautsprecher. Stille. Dann der nächste Pfiff — und los geht’s.

Der darauffolgende Lärm ist ohrenbetäubend. Rufe, Gekreische und Applaus füllen das Schwimmbad. Aufgeregt sitzt ein kleiner Junge mit roten Wangen am Beckenrand. Er grinst und hält sich beide Ohren zu. Im Wasser geben die Schwimmer ihr Bestes. „Wenn man auf dem Startblock steht, hat man total Bauchkribbeln. Wenn’s dann aber los geht, fühlt man sich richtig gut“, sagt Bruno aus der 2b.

Laut Teich lernen etwa zwei Drittel der Kinder erst in der Schule das Schwimmen. „Wenn sie vom Schwimmfest hören, entwickeln viele einen besonderen Ehrgeiz, um irgendwann selbst dran teilnehmen zu können“, sagt sie. Damit das möglich ist, gibt es in zwei Halbjahren Schwimmunterricht. Um sich für das Schwimmfest zu qualifizieren, müssen die Schüler vorab eine gewisse Zeit unterbieten — „damit es später nicht demotivierend ist“, erklärt Teich. Trotzdem betont sie, dass der Spaß im Vordergrund steht.

Sichtlich Spaß haben die Erst-und Zweitklässler bei der anschließenden Obststaffel. Statt eines Stabs übergeben die Schwimmer echtes Obst an einer Schaumstoffmatte. Dort verarbeitet ein „Obst-Girl“ die Früchte zu Salat. Am Ende gewinnt die Grundschule Mittelhaan. Für die Schüler der Klassen drei und vier gibt es eine Malerstaffel. Gleiches Spiel — diesmal mit Malutensilien, die zum Schluss zu einer Zeichnung führen sollen. „Ich finde die Staffel super“, sagt die achtjährige Lilly-Jo. „Da geht es nur um den Spaß.“ Schließlich wird es still im Schwimmbad. Ein lautes und spannendes Fest geht für die Grundschüler zu Ende.