Veränderungen im Technologiepark, Millrather Straße
Die Verder Gruppe ist durch die Eingliederung von Neukäufen in den Firmenneubau im Technologiepark an die Grenzen ihrer Kapazität angelangt.
Gruiten. Die holländische Verder Gruppe hat Großes vor im Technologiepark an der Millrather Straße. Neben dem vor etwa einem Jahr bezogenen Firmengebäude soll ein zweiter Gebäudekomplex entstehen. Erforderlich wird dies laut Direktor Jürgen Pankratz „durch die äußerst positive Geschäftsentwicklung der Retsch GmbH sowie die Übersiedlung der Eltra GmbH aus Neuss in den Technologiepark Haan“.
Um das Vorhaben realisieren zu können, muss der geltende Bebauungsplan geändert werden. Einen ersten Anlauf in diese Richtung hat das Unternehmen bereits unternommen. Der Antrag wurde aber auf der jüngsten Ratssitzung von der Tagesordnung genommen.
„Es gab noch Klärungsbedarf“, sagt Pankratz. Zwischenzeitlich hat ein Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden stattgefunden, in dem das Unternehmen vor Ort die geplanten Maßnahmen vorgestellt hat.
„Wir haben einen ganz vernünftigen Vorschlag“, sagt Pankratz. Der sieht vor, dass die Erweiterung maximal 14 Meter hoch wird. Nach dem geltenden Bebauungsplan ist das nicht möglich. Pankratz ist zuversichtlich, dass die Politik diesem Ansinnen zustimmen wird. „Wir wollen doch schließlich alle das Beste für Haan“, sagt er.
Etwa ein Jahr wird es voraussichtlich dauern, bis Baurecht geschaffen ist. Ob die Verder Gruppe danach mit dem Bau beginnt, hängt laut Pankratz davon ab, „wie groß unsere Platznot bis dahin ist“. Durch die Umsiedlung der Eltra GmbH Anfang dieses Jahres nach Haan sind am Standort im Technologiepark die dort eingeplanten Reserven erschöpft.
Dass die Erweiterung schon bald erforderlich wird, ist nicht ausgeschlossen, denn „Retsch ist erfolgreich wie nie“, sagt Pankratz. Die Verder-Tochter erwirtschaftet allein einen Umsatz von 40 Millionen Euro. Alle Verder-Töchter im Technologiepark kommen zusammen auf einen Umsatz von 70 Millionen Euro. „Tendenz steigend“, sagt Pankratz. Für das laufende Jahr wird ein Umsatz von 94,5 Millionen Euro angestrebt.
Vom Erfolg des Unternehmens profitiert auch die Stadt Haan — durch die Gewerbesteuer. Mit aktuell 170 Mitarbeitern gehört die Verder Gruppe zu den zehn größten Arbeitgebern in Haan, mit Gewerbesteuerzahlungen von deutlich mehr als einer Million Euro ist die Gruppe einer der drei größten Gewerbesteuerzahler der Stadt.
Das Geld verdient das Unternehmen mit Geräten, die unter anderem zur Untersuchung von gesundheitsschädlichen Substanzen wie Cadmium und Blei etwa in Spielzeug eingesetzt werden. Auch in der Lebensmittelkontrolle sind Retsch-Geräte im Einsatz.
So wurde beispielsweise beim jüngsten Lebensmittelskandal (Pferdefleisch in der Lasagne) die Lasagne auch in Retsch-Geräten für die Analyse vorbereitet. Überhaupt führt bei Labormühlen und Siebmaschinen kaum ein Weg an Retsch vorbei. „Wir sind auf unserem Gebiet der Größte weltweit“, sagt Pankratz.