CDU und FDP wollen Windhövel-Center anschieben

Ratsmehrheit möchte Händler, Bürger und Grundeigentümer in die Entwicklung aktiv mit einbeziehen.

Haan. „Den Stillstand der vergangenen acht Jahre wollen wir durchbrechen.“ Da sind sich Fraktionsmitglieder aus FDP und CDU einig. Gemeinsam wollen sie einen Antrag stellen, dass für die Innenstadt ein tragfähiges Entwicklungskonzept erstellt wird. Vor allem der untere Abschnitt des Neuen Marktes soll attraktiver, also belebt, werden. Die Windhövel-Passage soll kleiner gebaut und bei der Entwicklung des Einzelhandels die ganze Innenstadt betrachtet werden. „Es besteht Handlungsbedarf“, sagt Michael Ruppert (FDP).

Die Defizite in der Innenstadt „sind mit bloßem Auge erkennbar, dafür braucht man kein Gutachten“, sagt er. Lediglich an Markttagen, während des „Haaner Sommers“ oder während der Kirmes ist besagter Teil belebt. Bereits vor acht Jahren waren Pläne zur Revitalisierung der City vorgelegt worden. Damals fokussierten sich die Verantwortlichen auf einen Investor namens ITG (die WZ berichtete). Von einem 6000 Quadratmeter großen Einkaufszentrum war die Rede. Der Stand der Dinge: Zuletzt wurden die Baupläne im November 2011 abgelehnt.

„Die grundsätzliche Idee, ein solches Einkaufszentrum zu bauen, geben wir nicht auf“, sagt Jens Lemke (CDU). Vielleicht muss es nicht so groß werden, natürlich soll es nicht isoliert entstehen. Ideal wären Verbindungen über Einzelhändler rund ums Rathaus bis zur Windhövel-Passsage und der Kaiserstraße.

„Qualitativ hochwertig“ soll alles sein, schließlich soll die „vorhandene Kaufkraft in der Stadt gehalten werden“, wie Rainer Wetterau (CDU) ergänzt. Zu groß sollte das neue Gebäude auch deshalb nicht werden, weil sonst Zugang und Ausblick auf den Schillerpark eingeschränkt würden.

„Wir brauchen ein Gesamtkonzept, bei dessen Entwicklung sich nicht nur Stadtrat und Verwaltung, sondern auch die Einzelhändler, betroffene Grundeigentümer und Bürger aktiv einbringen können“, formuliert Friedhelm Kohl (FDP) stellvertretend für die Kollegen.

Die Eigentumsverhältnisse rund um das entsprechende Areal am unteren Neuen Markt sind schwierig, „manches, aber nicht alles, hat die ITG bereits gekauft“, sagt Ruppert. Das Bauprojekt tritt auf der Stelle.

Auf den potenziellen Investor ITG — dem Vernehmen nach würde er zu bauen beginnen, wenn 80 Prozent der Verträge mit zukünftigen Mietern abgeschlossen sind — will man zugehen. „Was ist der Stand der Dinge, was ist kurz und mittelfristig geplant?“ fragt sich Ruppert. Gibt es Ausweich-Grundstücke wie an der „Rathauskurve“ oder der Landesfinanzschule? Und bei allem soll die Aufenthaltsqualität natürlich „wesentlich verbessert“ werden, fügt er hinzu.