Schulsport läuft ins Abseits

Für die Pflege der Anlagen stehen in diesem Jahr insgesamt nur 3280 Euro zur Verfügung.

Haan. Die Kleinsportanlagen an den Haaner Schulen sind in einem schlechten Zustand. Deshalb hatte der Betriebshof vorgeschlagen, dass irgendwann alle Haaner Schüler auf der sanierten Anlage an der Hochdahler Straße Sport treiben sollen. Mit dieser Idee konnte sich der Betriebshof aber nicht durchsetzen.

Somit wird die Anlage weiterhin nur von der katholischen Don-Bosco-Grundschule genutzt. Deren Kurzstreckenlaufbahn und Weitsprunganlage wurde im vergangenen Jahr abgebaut, um den Spielbereich des Offenen Ganztags zu erweitern. Seitdem werden die Schüler mit dem Schulbus zur Hochdahler Straße gefahren.

Für alle Schulklassen sei das aber keine Option, darin waren sich die Mitglieder des Schul- und Sportausschuss einig. Bereits im November 2010 hatten sie signalisiert, die Kleinsportanlagen an den Schulen erhalten zu wollen. Doch um allein die Anlagen an Gymnasium und Schulzentrum Walder Straße vernünftig herrichten zu können, bräuchte der Betriebshof 370 000 Euro.

„Am Gymnasium befindet sich die älteste Sportanlage überhaupt“, sagt Betriebshofleiter Claus Hippel. Seit fast 40 Jahren werde sie immer wieder ergänzt. Inzwischen sei man dort aber an die Grenzen des Nutzbaren gestoßen. Die Anlage hat einen Tennenbelag, verbrannte Schlacke aus dem Kohleabbau.

Seit den 1960er- und 1970er-Jahren werde dieses alles andere als natürliche Material aufgebracht. „Im Laufe der Jahre wird der Feinanteil immer größer, das Material verfestigt sich“, sagt Hippel. Derartige Plätze seien zwar nicht mehr aktuell, dennoch ist im Haushalt 2011 ein kleiner Betrag für den Erhalt vorgesehen.

Anders sieht das an den Grundschulen aus: Die Laufbahn an der Steinkulle ist 25 Jahre alt. Dort müsste auch die Weitsprunganlage aufgearbeitet werden. Gleiches gilt für die Weitsprunganlage sowie die Laufbahn an der Grundschule Bollenberg. Hippels Vorschlag: „Wir nehmen 3000 Euro in die Hand und beauftragen ein Unternehmen mit der Aufarbeitung beider Sportanlage.“ Das könnte noch in diesem Jahr geschehen. Aber diese 3000 Euro sind nicht im Haushalt vorgesehen. Der Rat müsste dafür das Budget aufstocken.

Vom Vorschlag Uwe Elkers (SPD), die Schülertransportkosten mit den Investitionskosten gegenzurechnen, konnte Schulamtsleiterin Astrid Ruschke-Schwinghammer nur abraten: „Das lässt sich nicht gegenrechnen, weil von den drei wöchentlichen Sportstunden an den Grundschulen eine immer als Einzelstunde gegeben wird. Dafür lohnt es sich nicht, zum Sportplatz zu fahren.“

Schließlich folgte der Ausschuss dem Antrag von Arnd Vossieg (FDP), die Kleinsportanlagen zu erhalten. Der Betriebshof wurde mit der Beseitigung kleinerer Mängel beauftragt — unter Vorbehalt der Haushaltsführung.