So kommt die Bürgermeisterin im Rat an
Haan. Der Umgangston im Rat sei ein anderer geworden, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Stracke: „Das ist positiv zu vermerken.“ Die Bürgermeisterin habe aus Sicht seiner Fraktion allerdings noch nicht „den Zugang zu der Vielschichtigkeit und Komplexität ihres Amtes“ gefunden.
Ihre Arbeit könne und dürfe sich nicht auf die reine Führung einer Stadtverwaltung beschränken. Seine Fraktion habe Zweifel an Warneckes politischer Unabhängigkeit: „Sie scheint dem Druck einer bestimmten politischen Richtung nicht gewachsen.“ Nicht anders sei es zu erklären, das mehrheitlich oder gar einstimmig beschlossene Entscheidungen zurückgenommen oder erst gar nicht umgesetzt worden seien, wie etwa beim Radstreifen auf der B 228.
Bettina Warnecke bringe keine kommunalpolitische Erfahrung mit, stellt Michael Ruppert (FDP) fest. Deshalb sei es bemerkenswert, wie schnell sie sich eingearbeitet habe und es verstehe, die nicht immer einfachen Beratungen souverän zu leiten.
Die Bürgermeisterin sei auch Chefin der Verwaltung: „Da erwarte ich mir mehr eindeutige Positionierung, wohin die Reise gehen soll. Das habe ich bei der Gesamtschuldebatte vermisst.“ Bei den von der Verwaltung vorgelegten Sparvorschlägen kann Ruppert nicht erkennen, welche die Bürgermeisterin auch wirklich für umsetzbar hält und zu welchen sie im Detail auch stehe. Warnecke pflege einen „sachorientierten und konstruktiven Dialog mit der GAL-Fraktion“, stellt deren Vorsitzende Petra Lerch fest. Sie ist zuversichtlich, dass die Bürgermeisterin zusammen mit Bürgern, Politik und Verwaltung noch vieles in und für Haan gestalten könne: „Aktuell wünschen wir uns — um ein Beispiel zu nennen — von ihr deutliche Akzente für die Verbesserung der Mobilität von Radfahrern und Fußgängern in Haan.“ cis