Brandschutzkonzepte auf dem Prüfstand Wie Krankenhäuser gegen Feuer gesichert sind

Kreis Mettmann. · Nach Brand im Marienhospital: Feuerwehren bescheinigen guten Brandschutz.

Brandschutz in der Capio Klinik in Hilden: Olaf Tkotsch zeigt Fluchtplan und Fluchtschilder.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Diskussion über die Sicherheit in Krankenhäusern ist seit dem Brand im Düsseldorfer Marienhospital mit einem Toten vor rund einer Woche in vollem Gange: Während die Deutsche Stiftung Patientenschutz Vorsorgemaßnahmen in den Einrichtungen zuletzt als nicht ausreichend kritisierte, bescheinigte der Verband der Feuerwehren in NRW den Kliniken einen hohen Brandschutz.

Von einer „sehr guten Zusammenarbeit“ mit den örtlichen Krankenhäusern spricht man auch bei der Feuerwehr in Hilden. Und die Kliniken selbst heben ebenfalls ihren Einsatz für die Sicherheit von Patienten und Personal hervor: Einige Hunderttausend Euro habe man in den Brandschutz gesteckt, betont etwa Olaf Tkotsch, Verwaltungsdirektor der Hildener Capio Klinik im Park. Zwischenfälle habe es in der gesamten Zeit seit 1984 nicht gegeben, sagt Tkotsch. Faktoren wie Wasserdampf hätten mitunter lediglich Fehlalarme ausgelöst. Die habe man letztlich als Übungen für den Ernstfall genutzt. „Unsere Mitarbeiter sind sehr gut geschult“, sagt Tkotsch. Neben den jährlichen Unterweisungen im Brandschutz habe es in diesem Jahr eine Schulung gegeben, in der die Mitarbeiter mit Hand-Löschern übten. Hölzerne Treppen im Gebäude habe man mit einer brandhemmenden Oberfläche versehen. Wie andere öffentliche Gebäude verfügt das Haus über eine flächendeckende und mit der Feuerwehr vernetzte Brandmeldeanlage. „Die Einsatzkräfte wissen im Notfall sofort, wohin sie müssen“, sagt Tkotsch. Zudem habe man Brandabschnitte geschaffen, um die Ausbreitung eines möglichen Feuers zu verhindern. Von derartigen Maßnahmen berichtet auch Florian van Herk, stellvertretender technischer Leiter bei der Kplus-Gruppe. Der katholische Träger betreibt unter anderem das St. Josefs Krankenhaus in Hilden und das St.-Josef-Krankenhaus in Haan.

Mitarbeiter werden regelmäßig für den Ernstfall geschult

Die trockene Steigleitung sei so angelegt, dass die Feuerwehr ihre Schläuche bei Bränden nicht durch das ganze Haus legen müsse, berichtet der stellvertretende technische Leiter. Bei Evakuierungsmaßnahmen räume man gezielt die vom Feuer betroffenen Brandabschnitte und angrenzenden Bereiche. Natürlich beschäftige man sich intensiv mit Tragödien wie in Düsseldorf, sagt van Herk. Dass Sauerstoff aus einer Leitung den Brand immer weiter anheize wie im Marienhospital offenbar geschehen, sei in den Kplus-Krankenhäusern jedoch nicht zu befürchten, erklärt er. Schließlich liege auf jeder Etage nahe des Stationsdienstplatzes ein Absperrkasten, an dem Mitarbeiter bei Brandalarm unmittelbar die Leitung abschalten könnten.

Auch das Evangelische Krankenhaus Mettmann stellt auf Nachfrage sein Brandschutzkonzept vor: Neben bereits erwähnten Standards wie einem flächendeckenden Brandmeldesystem und Mitarbeiter-Schulungen umfasse das unter anderem auch ein unangekündigtes Training der Notfall-Abläufe, Alarmierungssysteme über alle Telefone und regelmäßige Überprüfungen aller Gefahrenpunkte im Krankenhaus.