Haan Arbeiten in Gruiten dauern länger

Haan. · Weil eine dicke Betonplatte stört, verzögert sich die Verlegung von neuen Leitungen.

Die Bauarbeiten in Gruiten-Dorf sollen bis Ende des Jahres beendet sein, teilen die Stadtwerke mit.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Als die Tiefbaustelle an der Pastor-Völmel-Straße in Gruiten in Betrieb genommen wurde, gingen die Stadtwerke, die dort Wasser-und Gasleitungen erneuern, noch davon aus, dass die Arbeiten zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein würden. Inzwischen sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Chemelli: „Wenn alles gut läuft, sollten wir bis Jahresende fertig werden.“ Die Voraussetzungen haben sich dramatisch geändert. Mitten hinein in die Arbeiten platzte der Fund einer massiven Betonplatte. Die sei in früheren Jahren offensichtlich Bestandteil eines Transportweges gewesen, vermutet Chemelli. Jetzt tauchte sie unmittelbar unter dem Kopfsteinpflaster auf.

Presslufthämmer nervten
die Anlieger der Baustelle

Der erste Versuch, sie zu entfernen, schlug fehl. Pressluft-Hämmer brachten Teile der Gruitener Bürgerschaft in Rage. Insbesondere die unmittelbaren Anwohner befürchteten Setzrisse im Mauerwerk durch die großen Erschütterungen. Der Gruitener CDU-Politiker Klaus-Dieter Völker bemängelt die Informationspolitik der Stadtwerke. Er schrieb jetzt in einem offenen Brief: „Die Baustelle lag wochenlang still und keiner wusste, warum. Dann gab es plötzlich massive Einsätze von Pressluftgeräten, die Anwohner in Angst und Schrecken versetzten. Auf massiven Protest handelten dann die Stadtwerke und ließen gutachterlich prüfen, wie es baulich weitergehen konnte. Aber immer noch gab es keine Nachrichten.“ Dem widerspricht Chemelli. Er sagt: „Ja, wir sind von Anwohnern auf die Problematik aufmerksam gemacht worden – aber seitdem stehen wir in regelmäßigem Kontakt.“ Das statische Gutachten helfe im weiteren Verlauf, zu dokumentieren, ob in irgendeiner Form Schäden an den Häusern entstanden seien. „Wir haben aber auch Klarheit darüber gewonnen, dass wir nicht mit den Pressluftgeräten weiterarbeiten können, sondern ein Spezial-Unternehmen mit einer besonderen Beton-Fräse beauftragen müssen“, berichtet der Stadtwerke-Chef.

Das Gerät (mit einem Sägeblatt von etwa einem Meter Durchmesser) habe sich mittlerweile gut bewährt. Die Spezialfirma zu finden und zu beauftragen habe natürlich Zeit beansprucht, betont der Energieversorger. Alles in allem sei das Unternehmen aber dann doch noch relativ zügig gefunden worden. Klaus-Dieter Völker und Stefan Chemelli werden in ihrer Einschätzung vermutlich nicht zusammenkommen. Während der CDU-Politiker betont: „Ich fordere die Stadtwerke nachdrücklich dazu auf, umfassend zu informieren“, verspricht der Stadtwerke-Chef, dass man mit der Bevölkerung in Kontakt bleibe. Im Übrigen gelte mit Verweis auf die Qualität der Rohre im Vergleich zu den Hindernissen: „Wer Schmetterlinge liebt, darf Raupen nicht fürchten.“