In Haan und Hilden Sozialdienste wollen sich zusammentun
Hilden/Haan · Die Ortsvereine Haan und Hilden des SKFM streben als Folge des zunehmenden wirtschaftlichen Drucks einen Zusammenschluss an. Für Anfang Mai ist die entscheidende Abstimmung der Mitglieder geplant.
Die Struktur des Sozialdienstes für Frauen und Männer (SKFM) im Kreisgebiet verändert sich. Die Ortsvereine Haan und Hilden streben eine Fusion an. Schon länger kooperieren beide Vereine, jetzt soll der letzte Schritt vollzogen werden. Die entscheidende Versammlung zur Verschmelzung ist für Mittwoch, 7. Mai, geplant.
„Der wirtschaftliche Druck für kleine Vereine mit unserem Aufgabenspektrum wird zunehmend stärker“, so der Haaner SKFM-Geschäftsführer Hubert Gering. Aus diesem Grund habe sich der SKFM Haan bereits im Herbst 2023 an den SKFM Hilden gewandt, um die Möglichkeit einer engeren Zusammenarbeit zu prüfen. Peter Schu, Vorsitzender des SKFM Hilden, bestätigt die Entwicklung. Derzeit liefen auch noch Tarifverhandlungen.
Es gelte für die Ortsvereine einfach, „die Overhead-Kosten zu senken“. Im Verlauf des monatelangen Austausches erschien die Verschmelzung der Ortsvereine als ein gangbarer Weg.
Den Bereich der gesetzlichen Betreuung von Menschen, die ihr Leben alleine nicht mehr meistern können, hat der SKFM Haan zum Jahresende 2024 auf- und an Hilden abgegeben. Der Aufwand ist auf Vereinsseite höher als die Pauschalen, die vom Kreis dafür gezahlt werden. Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl sei wohl keine Besserung zu erwarten, merkt Reinhard Hortig, 2. Vorsitzender des SKFM Haan, an. Beide SKFM-Vereine haben zuletzt gut 100 Fälle betreut. „Wir sehen es als Aufgabe an, diese Menschen zu unterstützen, wo es notwendig ist“, betont Peter Schu. Aber: „Es wird zunehmend schwieriger, das Betreuungsgeschäft weiterzumachen.“
Im Zuge eines Zusammenschlusses wird ein Geschäftsführer-Posten eingespart werden können. Hubert Gering (Haan) wird demnächst in den Ruhestand treten. Dann soll Hubert Bader (Hilden) die Aufgaben übernehmen. Die Geschäftsstelle des neuen Vereins SKFM Hilden-Haan soll in Hilden sein. In Haan wird die Anlaufstelle an der Breidenhofer Straße 1 erhalten bleiben. Mit Blick auf die örtliche Nähe bleiben auch die Tafeln in Hilden und Haan unangetastet.
SKFM Haan besteht als eigenständiger Verein seit 1930
„Der gesamte Verschmelzungsprozess wurde mit den Vereinsmitgliedern kommuniziert“, sagt Peter Schu. „Das gleiche gilt für den SKFM Haan“, erklärt Reinhard Hortig vom Haaner Vorstand. Beide Vorstände gehen deshalb davon aus, dass die Mitgliederversammlungen der Verschmelzung zustimmen. Noch gebe es manches Detail zu klären. Es sei auf jeden Fall ein juristisch herausforderndes Vorhaben, betont Peter Schu. Eine Zusammenarbeit gibt es im Kreisgefüge des SKFM schon länger. So gibt es auf Kreisebene Arbeitsgruppen. Auch die Buchhaltung und die Jahresabschlüsse werden zentral erstellt. Die Finanzierung der gesamten Arbeit würde nicht einfacher, zumal auch die Kirche nicht mehr das Geld habe, die Aufgaben zu unterstützen, meint Reinhard Hortig. Die SKFM-Vereine Haan und Hilden hätten schon immer gut zusammengearbeitet. So habe es sich angeboten, den Kooperationsgedanken zu vertiefen. „Es ist auch nicht auszuschließen, dass dieser Prozess eines Tages weitergehen muss“, schätzt Hortig unter Hinweis auf die neue Konstruktion der Seelsorgeeinheiten in Haan, Hilden und Erkrath.
Der SKFM Haan besteht als eigenständiger Verein der Wohlfahrtspflege seit 1930. Gegründet als Katholischer Fürsorgeverein ist er heute anerkannter Betreuungsverein, arbeitet in der Jugendhilfe und ist Träger der Haaner Tafel.