SPD und WLH kritisieren Geldverschwendung
Die Unterkunft am Neandertalweg steht seit einiger Zeit leer.
Haan. Mit Verwunderung reagiert der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Bernd Stracke, auf den Umstand, dass die Flüchtlingsunterkunft am Neandertalweg frei steht. Dass dort seit einiger Zeit Leerstand herrsche, während die Belegung an anderen Standorten — wie zum Beispiel Düsselberger Straße — verdichtet werden soll, kritisiert die SPD. Der Container-Standort am Neandertalweg war im Januar dieses Jahres in Betrieb genommen worden. Zwischenzeitlich wird er nicht mehr genutzt. Nach Angaben der Stadtverwaltung können am Neandertalweg 40 Flüchtlinge untergebracht werden.
Ursprünglich war die Unterkunft für unbegleitete Jugendliche gedacht, die aber zwischenzeitlich in Wuppertal untergebracht wurden. Genutzt werden können die Container noch insgesamt vier Jahre. „Das ist doch Verschwendung öffentlicher Gelder, wenn das Gelände, das uns nur für fünf Jahre zur Verfügung steht, für gut 1,1 Millionen Euro hergerichtet und dann nicht genutzt wird, während die Gefahr gegeben ist, dass es an anderen Orten durch eine zu starke Belegung zu Probleme kommen kann“, führt Stracke aus. Es sei immer erklärtes Ziel gewesen, durch eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen die Belegungszahlen an einem Standort nicht zu hoch werden zu lassen. So werde das Konfliktpotenzial innerhalb der Einrichtungen, aber auch mit dem nachbarschaftlichen Umfeld so gering wie möglich gehalten. Damit sei Haan bisher gut gefahren, so Stracke.
Auch Meike Lukat, Fraktionschefin der WLH, kritisiert auf ihrer Facebook-Seite: „Schilda lässt grüßen: Während eine für 1,1 Millionen Euro neu errichtete Unterkunft für cirka 45 Menschen am Neandertalweg seit zirka einem dreiviertel Jahr ungenutzt bleibt, schlägt die Bürgermeisterin und ihr Technisches Dezernat eine Sanierung der fast voll belegten Schrott-immobilien an der Deller Straße für 900 000 Euro vor.“