Stadt ist im Altkleider-Geschäft

Die mit der Verwertung beauftragte Firma Ecotex stellt die ersten Container auf.

Haan. Die grünen Container fallen sofort ins Auge. An 21 Standorten stehen die 2,20 Meter hohen Metallbehälter, mit denen die Stadt als erste Kommune im Kreis Mettmann die Altkleidersammlung selbst organisiert.

Den Zuschlag für die Zusammenarbeit hat die Firma Ecotex in Wuppertal-Vohwinkel erhalten. Das Unternehmen für Textilverwertung und Handel stellt die Container auf, leert sie und beteiligt die Stadt am Erlös aus dem Verkauf der Kleidung. Rund 30 000 Euro könnten das im Jahr sein. „Das ist erheblich, aber in Relation zum gesamten Gebührenhaushalt mit 2,2 Millionen Euro nicht so viel, dass wir damit die Müllgebühren senken könnten“, sagt Bernd Duske, Leiter des Bauverwaltungsamtes.

Künftig sollen an allen 40 Standorten der Glascontainer auch die Container für Altkleidung stehen. Wöchentlich will Ecotex die Behälter leeren. „Am Anfang kommen wir auch öfter oder auf Zuruf. Der nächste Container steht von uns ja nur fünf Minuten entfernt“, sagt Michael Spitzer, Außendienstmitarbeiter der Firma Ecotex.

200 bis 400 Kilogramm fassen die Container. Sortiert werden die gebrauchten Textilien in Polen. Ein Großteil davon geht laut Spitzer in Secondhandladen in Polen, Schuhe werden aber auch in Afrika verkauft. „Nach Deutschland geht nichts zurück“, sagt er.

Die Stadt hofft, mit den neuen Containern die überwiegend illegal aufgestellten Behälter im Stadtgebiet „aushungern“ zu können, so dass es sich für deren Aufsteller nicht mehr lohnt, nach Haan zu kommen. Auch sollen die Containerplätze künftig sauberer sein, weil die Ecotex-Mitarbeiter angewiesen sind, die Umgebung der Container zu reinigen.

Auch wenn die Stadt mit Einnahmen von 30 000 Euro durch die Verwertung rechnet, kann sie nicht vermeiden, dass die Müllgebühren um etwa acht Prozent steigen. „Die Müllverbrennung ist teurer geworden. Fast alle Gemeinden müssen daher ihre Gebühren anheben“, sagt Abfallberaterin Carmen Viehmann. Eine 80-Liter-Tonne, die alle 14 Tage geleert wird, kostet dann 142,40 statt bislang 132,36 Euro.

Aktuell werden die Abfallkalender 2014 verteilt. Änderungen gibt es kaum, die Abfuhrtermine bleiben wie bisher. Viehmann: „Wer keinen Kalender bekommt, kann sich im neuen Jahr bei mir melden.“