Waldbrand am Ostersamstag war erst nach elf Stunden gelöscht Der Hildener Stadtwald ist gerettet

Hilden. · Die Löscharbeiten von 250 000 Quadrat­metern brennendem Wald waren sehr schwierig.

Die Rauchwolke über dem Stadtwald war in ganz Hilden zu sehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ostersamstag gegen 14.30 Uhr wird Rauch in der Nähe der Waldkaserne bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Weil es schwierig ist, die Brandstelle zu orten, fordert die Feuerwehr einen Polizeihubschrauber an. Die Besatzung stellt fest, dass auf einer Fläche von rund 250 000 Quadratmetern das Unterholz brennt. „Die Löscharbeiten sind schwierig, weil wir die letzten hundert Meter zu Fuß laufen müssen“, berichtet der Leiter der Hildener Feuerwehr, Hans-Peter Kremer. Was das bedeutet, kann man sich ungefähr ausmalen: In voller Ausrüstung bei 26 Grad im Schatten müssen die Einsatzkräfte schwere Schläuche durch den verrauchten Wald bis zu Brandflächen schleppen.

Die Bekämpfung des Feuers war sehr schwierig, weil die Brandflächen nicht mit Fahrzeugen, sondern nur zu Fuß erreichbar waren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Über dem Stadtwald steht eine Rauchwolke, die weit zu sehen ist. Viele Ausflügler sind unterwegs, auch im Stadtwald. Die Polizei versucht mit starken Kräften (neben der Bereitschaftspolizei sind auch Zivilfahnder im Einsatz) die Zugänge zum Stadtwald abzusperren. Aber immer wieder kommen Spaziergänger oder Radfahrer aus dem Wald. Die Elberfelder Straße zwischen Hilden und Haan wird zeitweise gesperrt.

Die Besatzung eines Polizeihubschraubers half, den Brand zu lokalisieren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nach zweieinhalb Stunden ist der Hauptfeuersaum unter Kontrolle

Auch die Freiwillige Feuerwehr Solingen eilt zur Hilfe. Am Donnerstag hatte sie bereits einen Waldbrand an der Sengbachtalsperre gelöscht.

Foto: Christoph Schmidt

130 Feuerwehrleute aus Haan, Mettmann, Langenfeld, Monheim, Ratingen und Solingen eilen ihren Hildener Kameraden zu Hilfe. Allein aus Mettmann waren zehn Helfer im Einsatz. Aber erst nach rund zweieinhalb Stunden ist der Hauptfeuersaum unter Kontrolle. Gelöscht ist das Feuer erst nach rund elf Stunden gegen 1.30 Uhr Sonntagfrüh.

26 Grad im Schatten: Helfer des DRK Hilden versorgen die Einsatzkräfte mit Getränken.

Foto: Christoph Schmidt

Die ganze Nacht durch bis Sonnenaufgang patrouilliert die Feuerwehr durch den Stadtwald und kontrolliert die Brandherde. Ab 7.20 Uhr Ostersonntag sind wieder die ersten Einsatzkräfte der hauptamtlichen Feuerwehr im Stadtwald, um die letzten Glutnester zu löschen. Ab 9 Uhr übernehmen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Parallel dazu laufen die Aufräumarbeiten. Unter anderem mehrere Kilometer Schlauchleitungen müssen wieder eingesammelt werden. Das Aufräumen wird noch mehrere Tage dauern

Feuerwehr-Chef Hans-Peter Kremer spricht mit Journalisten.

Foto: Christoph Schmidt

Der Stadtwald ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Bürger

Die Einsatzzentrale der Feuerwehr war an der Lievenstraße hinter der Waldkaserne aufgebaut.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings dankt den Retter für ihren schwierigen Einsatz. Und viele, viele Hildener tun das auch – in den sozialen Netzwerken. „Mein allerhöchsten Respekt und danke, dass Ihr das Schlimmste verhindert habt“, schreibt etwa Iris und spricht damit vielen aus der Seele. „Danke, dass Ihr unseren Stadtwald gerettet habt“, schreibt Veronika. An den Kommentaren kann man ablesen: Zu ihrem Stadtwald haben die Bürger ein ganz besonders inniges Verhältnis. Er ist 450 Hektar groß, ein beliebtes Naherholungsgebiet und wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Hildener Stadtwald besteht zu zwei Dritteln aus Laubbäumen und zu einem Drittel aus Nadelbäumen. Etwa 20 Prozent sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen, die gesamte andere Waldfläche ist Landschaftsschutzgebiet.

Wie es zu dem Waldbrand kam, ist noch offen. Die Polizei ermittelt. Ebenso unklar ist, welchen Schaden das Feuer angerichtet hat. Das Brandgebiet ist bis auf weiteres gesperrt, teilte die Stadt Hilden mit.