Tankstelle soll Rewe weichen
Der Supermarkt an der Richrather Straße soll um 500 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert werden.
Hilden. Zahlreiche Supermärkte in der Stadt haben in den vergangenen Jahren ihre Verkaufsflächen erweitert. Viele Discounter bieten ihr Sortiment inzwischen auf 1000 Quadratmetern an. Deshalb plant jetzt auch der Rewe-Markt an der Richrather Straße eine Erweiterung. Gestern Abend stimmten alle Ratsfraktionen im Stadtentwicklungsausschusses dem Vorhaben zu.
Die Eigentümer möchten den vorhandenen Rewe-Markt modernisieren und zur Richrather Straße hin erweitern — von heute 1000 auf 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Sie wollen das Gelände der angrenzenden Tankstelle hinzukaufen. Damit könnte die Zahl der Parkplätze von derzeit 55 auf künftig 82 erweitert werden.
Tankstellen-Pächter Martin Löbel fiel angesichts dieser Nachricht aus allen Wolken: „Wir sind nicht informiert worden“, sagte er. „Wir haben erst kürzlich in eine neue Waschanlage an diesem Standort investiert.“ Die Kündigungsfrist betrage nur wenige Monate.
Die Verwaltung steht den Plänen positiv gegenüber. „Es handelt sich um die Erweiterung eines vorhandenen Einzelhandelsstandorts“, erläutert Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger. Die beiden Grundstücke, um die es geht, seien fast vollständig versiegelt. Dennoch müsse die geplante Erweiterung der Verkaufsfläche geprüft werden: „Das Einzelhandelskonzept sagt nur, dass der Standort für die Nahversorgung erhalten und gestärkt werden soll. Auf jeden Fall muss geprüft werden, welche Auswirkungen die Vergrößerung der Verkaufsfläche hat.“ Damit sind nicht die Discounter in der Nähe gemeint, sondern der nächste Vollversorger in Langenfeld-Richrath. In den nächsten Jahren werden auf der Fläche der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule rund 125 neue Wohnungen entstehen.
Das bedeutet auch zahlreiche neue potenzielle Kundschaft für den einzigen Vollversorger im Hildener Süden. „Kunden von Verbrauchermärkten erwarten heute in breites und detailliertes Angebot“, erläutert Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand: „Dazu gehört auch eine entsprechende Anzahl von Parkplätzen.“ Die 55 Parkplätze des Rewe-Marktes sind häufig ausgelastet. Zusätzliche Stellplätze würden von den Kunden sicherlich begrüßt.
Der Antragsteller hat sich auch bereit erklärt, das Tankstellen-Gelände — wenn nötig — zu sanieren. Geändert werden muss auf jeden Fall die Zufahrt zu dem Supermarkt-Gelände, erläutert Stuhlträger: „Ich sehe da aber keine unlösbaren Probleme.“ Die Ausfahrt der Tankstelle ist gleichzeitig die Zufahrt zum Supermarkt. Deren Parkplatz liegt tiefer als die Tankstelle und das Niveau der Richrather Straße. Beim Abriss der Tankstelle würde eine Zufahrt wegfallen. Die Regelung der Zufahrt muss mit dem Landesbetrieb Straßen NRW abgestimmt werden, der für die Richrather Straße (L 403) zuständig ist — auch wenn die Zufahrt so wie jetzt erhalten bleibt. Nach der Zustimmung durch die Politik wird die Verwaltung jetzt einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für die beiden Grundstücke Richrather Straße 170 und 172 aufstellen.