Tausende finden Abkühlung in den Fluten des Waldbads
Kühles Wasser, Planschbecken und viele Schattenliegeplätze — das Waldbad in Hilden lädt zum Kurzurlaub ein.
Hilden. So ein schönes Bad — wenn man denn hineinkäme: Die Parkplätze sind heiß umkämpft und nicht nur die verzweifelten Besitzer sehr großer Blechkutschen lernen die Grenzen ihrer Fahrkünste kennen. Klügere Besucher kommen mit dem Bus 784 oder lassen sich absetzen.
Ist das Parkproblem erst gelöst, wird der Freibadbesuch zum Kurzurlaub vor der Haustür. Das Hildeber Waldbad verfügt über alles, was Badegästen Spaß macht: Diverse Schwimm- und Planschbecken, mehrere Sprungtürme, Liegewiesen mit viel Schatten und über allem einen „Bademeister“ im Wachturm, der alles im Blick hat: „Ab neun Uhr füllt sich das Bad an den 30-Grad-Tagen.
Bis zu 4000 Gäste bevölkern das Bad am Waldesrand gleichzeitig. Mehr als 6500 Besucher kommen über den Tag verteilt an solchen Sonnentagen“, erzählt Thomas Treder, der Schichtleiter auf dem Turm. Weiter kommt er mit seiner Erzählung nicht, denn ein kleiner Junge sucht Hilfe: „Der kleine Lukas sucht Oma Petra und Opa Ulli“, schallt es kurz darauf durch den Lautsprecher.
Dieser Dienstag ist der vierte heiße Tag des Jahres, weiß Treder. „Morgen soll es noch heißer werden. Wir rechnen mit 4000 Besuchern.“ Er hat von seinem Turm aus einen guten Blick über die gesamte Fläche. Sein Hauptaugenmerk gilt Badesündern, die vom Beckenrand hineinspringen oder solchen, die die Rutschen mit Spieltieren oder Matratzen nutzen: „Zu gefährlich.“ Und noch etwas gehört zu seinem Job: „Fotografieren und filmen ist verboten. Einzige Ausnahme sind Fotos der eigenen Kinder oder Verwandten.“ Die Badegäste bilden an diesem Tag eine gute Mischung: Eltern, Großeltern, Kinder jeden Alters und natürlich Jugendliche. „Angenehm“ findet das die Besucherin aus Düsseldorf. Am „Kiosk“, der Cafeteria Waldbad, treffen sich alle beim Einkauf von Eis, Pommes und Kaffee. Die Schlangen vor den Verkaufstresen sind erstaunlich kurz. Betreiber Klaus Zilch beschäftigt zehn Leute in Küche und Verkauf. An guten Tagen frittiert er „300 bis 400 Kilo Kartoffeln. Eine kleine Portion Pommes Frittes sind etwa 200 Gramm“, erklärt er. Sie kostet zwei Euro. „Am besten geht der Kaffee“, verrät Zilch und verweist auf die Kaffeemaschine. Der erfahrene Gastronom weiß: „Kaltgetränke und Bier bringen sich die Leute selbst mit.“ Er habe die Preise so kalkuliert, dass sie erschwinglich sind. „Wer nicht verreist, verbringt im Freibad seinen Kurzurlaub.“