Teerkocher hinterlassen eine Müllkippe in der Giesenheide
Ordnungsamt verweist die ziehenden Tagelöhner von dem Gelände. Die Kosten für die Reinigung muss die Stadt tragen.
Hilden. Eine Kolonne aus irischen Wanderarbeitern hatte sich in den vergangenen Tagen in der Giesenheide niedergelassen — bis Dienstagmorgen Mitarbeiter des Ordnungsamtes angerückt sind, um die ziehenden Tagelöhner von dem städtischen Gelände zu verweisen.
Die Wanderarbeiter sind keine Unbekannten im Kreis. Auch diesmal hatte die Polizei Hinweise auf eine oder mehrere Gruppen aus dem Vereinigten Königreich bekommen, wie es am Dienstag seitens der Polizeipressestelle hieß: „Wir haben Hinweise, dass es sich wieder um sogenannte Teerkocher handelt, aber bisher sind keine Anzeigen in der Richtung gemacht worden.“
Teerkocher sind eine besondere Art der Wanderarbeiter, die anbieten, mit „übrig gebliebenem Teer“ von Baustellen aus der Nachbarschaft günstig kleine Arbeiten zu erledigen. Hinterher werden nicht selten weit höhere Beträge unter Gewaltandrohung erpresst. Die Polizei weist darauf hin, dass die Beschäftigung von Wanderarbeitern ohne Rechnung als Schwarzarbeit strafbar ist.
Ordnungsamtsleiter Michael Siebert war dabei, als seine Mitarbeiter die Wildcamper aus der Giesenheide vertrieben haben. Zwar sei ihm nicht bekannt, dass diese mit Straftaten aufgefallen seien, aber auch als wandernde Handwerker — etwa Gärtner, Schreiner, Dachdecker und Maurer — würden sie in der Bevölkerung Furcht verbreiten.
„Oft sprechen die ja von sich aus Hauseigentümer und Passanten an“, sagt Siebert. Das würde manchen verängstigen, weil eine Straftat befürchtet würde.
Die Truppe Iren, die jetzt in der Giesenheide campiert hat, ist im Wesentlichen durch den Müll aufgefallen, den sie zurückgelassen hat: Neben diversen Kleidungsstücken und Müllbeuteln, die verstreut wurden, sind das auch mehrere 100-Kilo-Gasflaschen. Für die Beseitigung ist das Amt für Gebäudewirtschaft zuständig, da die Giesenheide überwiegend im Eigentum der Stadt sei, aber kein öffentliches Gelände ist.
Dafür ist deshalb Wirtschaftsförderer Peter Heinze mit der Verwertungsgesellschaft zuständig. Er habe am Montag von den Landfahrern gehört, als er um 14 Uhr an der Giesenheide gewesen sei, habe er nur noch die Spuren gefunden. „Das bleibt jetzt leider an mir als Vertreter der Eigentümer hängen.“ Mit wilden Müllkippen hat er Erfahrung und schätzt die Kosten für die Entsorgung einiger Säcke Müll, Kleidungsstücke und der drei Gasflaschen auf 500 Euro.