Haan THW probt für den Ernstfall eines Erdbebens

Haan. · Die Haaner Ortsgruppe beteiligte sich an einer Großübung in Mönchengladbach.

Immer wieder ereigneten sich Explosionen. Die THW-Helfer mussten daher umsichtig handeln.

Foto: thw

Gute Freunde begrüßen sich meistens mit einer Umarmung, zumindest mit Handschlag. Gehören sie dem Technischen Hilfswerk (THW) an, kann es zu Begrüßung aber auch schon mal eine Explosion geben. Das durfte die Ortsgruppe Haan am Samstag in Mönchengladbach erleben. Kaum eingetroffen, schlugen den ehrenamtlichen Helfern auch schon die Flammen entgegen.

Die „Begrüßung“ war Bestandteil einer landesweiten Notfallübung: 300 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks probten den Bergungseinsatz nach einem Erdbeben. Das Szenario war klar vorgegeben: „Nach schweren Erdstößen in der Region Niederrhein sind im Bereich Mönchengladbach großflächig massive Schäden eingetreten. Nahezu im gesamten Stadtgebiet sind Gebäude zerstört oder angeschlagen“, hieß es.

Haaner Helfer übernahmen
die Rettung von Personen

Die Feuerwehr war mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz. Zur Unterstützung wurde daher das THW angefordert. Da nicht nur die Stadt betroffen war, wurde aus vier Regionalbereichen Unterstützung entsandt, eben auch aus Haan. Das THW sollte in einem Einsatzabschnitt eigenständig die Rettung von Personen übernehmen.

Nach der Explosion begannen die Einsatzkräfte, jeweils einen Straßenzug zu erkunden. Wie bei einem echten Erdbeben kam es immer wieder zu kleineren Explosionen und elektrischem Funkenschlag. In mehreren Gebäuden machten sich Personen bemerkbar und mussten gerettet werden. Das Szenario wurde zweimal hintereinander durchgespielt. Nach beiden Runden erhielten die Einheiten noch vor Ort ein Feedback, bevor sie zufrieden die Heimfahrt antraten. Übungsleiter Jens Bergemann stellte lobend fest: „Alle haben die an sie gestellten Aufgaben professionell und koordiniert bearbeitet – eine tolle Leistung!“

Der Haaner THW-Ortsverband war bei der Übung mit 19 Helfern vertreten. Zugtruppführer Jan Schauroth war mit der Leitung des aus den Ortsverbänden der Regionalstelle Düsseldorf gebildeten Bergungszuges mit einer Vielzahl von Bergungs- und Fachgruppen betraut. Der Haaner Zugführer Matthias Mauermann fungierte zusätzlich als Beobachter für die Übungsleitung.

Zeitintensiv war das ganze natürlich schon: Die Haaner THW-Kräfte rückten am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr zum Übungsgelände ab, von dem sie erst Sonntag gegen 3 Uhr wieder in ihre Gruitener Unterkunft an der Leichtmetallstraße 6 zurückkehrten.