Unter dem Eindruck von Solingen Veranstalter sagen Hahneköpper-Wettkampf für dieses Jahr ab

Haan · Ein Brauchtums-Treff mit Freibier soll den sportlichen Wettstreit in diesem Jahr ersetzen.

Hahneköppen auf der Haaner Kirmes: Geköpft werden nur noch Gummiattrappen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(peco) Das traditionelle „Hahneköppen“ am Kirmes-Montag wird in Haan in diesem Jahr nicht stattfinden. Dies teilten die Veranstalter – SSVg 06 und Unitas – jetzt mit. „Diese Entscheidung wurde aufgrund der tragischen und erschütternden Ereignisse in Solingen getroffen, die uns alle zutiefst betroffen machen“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.

In Solingen hatte am 26. August während des Stadtfestes ein Attentäter mit einem Messer wahllos auf Besucher eingestochen und dabei drei Personen getötet und weitere teils schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft.

Angesichts der aktuellen Situation und der damit verbundenen Symbolik halten die Vereine es für unangebracht, das „Hahneköppen“ in der geplanten Form durchzuführen. „Mit dieser Absage möchten wir unser tiefes Mitgefühl und unsere uneingeschränkte Verbundenheit mit der Nachbarstadt Solingen zum Ausdruck bringen“, betonen sie: „Unser Herz ist bei den Betroffenen und ihren Angehörigen.“

Anstatt dem Brauchtum gemäß mit einer Art Säbel bei verbundenen Augen zu versuchen, einer Hahn-Attrappe aus Gummi den Kopf abzuschlagen, wollen SSVg 06 und Unitas am Kirmesmontag für 10 Uhr zu einem „Hahneköpper-Treffen“ an den Unitas-Bierstand einladen, „um ein Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Stadt zu setzen“. Dazu werde Freibier zur Selbstbedienung bereitgestellt. Sie bekräftigen: „Wir stehen entschieden gegen Hass und Terror.“

Überhaupt nichts auf die Beine zu stellen und die Veranstaltung komplett abzusagen, hätten die Organisatoren dagegen als falsches Signal empfunden. „Wir möchten betonen, dass wir grundsätzlich hinter der Veranstaltung stehen und diese auch im kommenden Jahr wieder brauchtumsgetreu durchführen wollen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Dank gelte bereits jetzt der Stadt und der Feuerwehr „für die kooperativen Gespräche und ihren Einsatz, die Traditionsveranstaltung auch in Zukunft zu unterstützen“.

(peco)