Vereine müssen mit weniger Zuschuss leben

Jetzt setzt die Stadt Hilden auch hier den Rotstift an.

Hilden. Gegen die Stimmen der Grünen hat der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Hilden jetzt Kürzungen der Vereinszuschüsse und ihre Befristung auf drei Jahre genehmigt. Diese Einsparungen sollen dazu beitragen, wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Wie Stadtkämmerer Heinrich Klausgrete ankündigte, werden in den kommenden Sitzungen weitere Vorschläge zur Kürzung von Vereinszuschüssen folgen. Mit den ersten Vereinen wurde bereits gesprochen. Dazu gehört der Sauerländische Gebirgsverein (SGV), der seit mehr als 40 Jahren jährlich 205 Euro für die Beschilderung der Wanderwege erhält. Dieser Zuschuss soll um 50 Prozent auf 102,50 Euro gekürzt werden.

Die Zuwendung an den Bund für Umwelt- und Naturschutz Hilden, seit 20 Jahren gezahlt, wird um zehn Prozent von 1023 auf 920,70 Euro gekürzt. Der Zuschuss für die Vogelberingstation fällt weg, da diese aufgegeben wurde. Der Zuschuss an den Stadtverband der Tierfreundewird um zwölf Prozent von 1540 auf 1350 Euro gekürzt. Dem Verband gehören der Bienenzüchter-, der Kaninchenzüchter- und der Rassegeflügelzuchtverein an. Doch auch den Karneval trifft es: Das Carnevals Comitee Hilden wird künftig nur noch mit 15 000 Euro unterstützt. Bislang waren es 16 600 Euro, getragen von der Sport- und Kulturstiftung der Stadt Hilden. Diese aber sieht sich nicht mehr in der Lage, das Geld weiter zu zahlen. Deshalb springt die Stadt Hilden ein — allerdings mit einem reduzierten Betrag. Das CCH verwendet ihn, um den Rosenmontagszug und die Karnevalsfeiern zu organisieren.

Mit dieser Entscheidung zeigte sich Klaus-Dieter Bartel (Grüne) nicht einverstanden. Es gelte, bürgerschaftliches Engagement weiterhin zu unterstützen. Die erzielten Ersparnisse lägen nur „im Promille-Bereich“. Und der Nutzen stehe in keinem Verhältnis zu dem Schaden, der damit angerichtet werde. Dem konnten sich die anderen Fraktionen nicht anschließen: Claudia Schlottmann (CDU) und Hans-Werner Schneller (SPD) gaben zu bedenken, dass die Sparvorschläge bereits mit den Vereinen und Verbänden abgestimmt seien. Und Kämmerer Klausgrete appellierte: „Wir müssen auf Dauer einen ausgeglichenen Haushalt hinbekommen, sonst sind wir irgendwann nicht mehr handlungsfähig.“ CDU-Ratsherr Michael Deprez, der sich als Karnevalist für befangen erklärte und nicht mit stimmte, weiß hingegen die Lage für die Vereine einzuschätzen: „Es soll noch okay sein. Aber wir sind kurz vor der Schmerzgrenze.“ arue