Posaunenchor Gruiten-Schöller Viele Gäste beim Empfang zum 130. Geburtstag

Haan-Gruiten · Erst gab es einen Jubiläumsgottesdienst, dann wechselte der Posaunenchor zum Festakt in den Bürgersaal, dessen Fassungsvermögen voll ausgereizt wurde.

Ein breites musikalisches Repertoire präsentierte der Posauenchor dem Publikum bei seinem Jubiläumsempfang im Gruitener Bürgersaal.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zahlreiche Gratulanten, wie bei der allgemeinen Wertschätzung des Posaunenchors der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Gruiten-Schöller nicht anders zu erwarten war,
feierten das 130-jährige Bestehen des Musik-Ensembles, das im Gemeindeleben und darüber hinaus eine feste musikalische Größe ist. „Zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen in Gruiten und darüber hinaus“, benannte Posaunenchor-Leiter Jens Lemke das Engagement des Musik-Ensembles.

Zunächst wurde in der evangelischen Kirche ein Festgottesdienst, den Pfarrer Kurt Erlemann hielt und dem der Posaunenchor mit kirchlichen Liedern einen festlichen Rahmen gab, gefeiert. Zum anschließenden Festakt mit zahlreichen Grußworten wechselte die Feiergemeinde dann in den Bürgersaal, dessen Fassungsvermögen vollständig ausgereizt wurde.

Mit temperamentvollen lateinamerikanischen Rhythmen präsentierte der Posaunenchor, dessen Altersspektrum vom elfjährigen Max an der Posaune bis zum 78-jährigen Wolfgang Witte an der Trompete reicht, seine musikalisch weltliche Seite. Unter den zahlreichen Ehrengästen, die Jens Lemke als Posaunenchor-Leiter namentlich erwähnte, waren unter anderem Bürgermeisterin Bettina Warnecke, Klaus Wiener (MdB), Karl Ostertag von der katholischen Kirchengemeinde sowie Jörg Häusler in seiner Eigenschaft als Posaunenwart des Posaunenwerks im Rheinland. Landrat Thomas Hendele hatte krankheitsbedingt absagen müssen.
Viel Respekt und Applaus erhielt Jens Lemke jedoch nicht nur für sein musikalisches, sondern auch für sein sprachliches Talent. Eine Delegation aus der polnischen Partnerstadt Dobrodzien begrüßte er mit einer längeren Ansprache auf Polnisch.

Mit seiner musikalischen Vielseitigkeit und einem Repertoire aus kirchlicher und weltlicher Musik, darunter Traditionelles, Volksmusik, Jazz und Pop, gehöre der Posaunenchor zur Gruiten-DNA des gesellschaftlichen Lebens, hob Bettina Warnecke hervor und betonte zugleich das Engagement im Ehrenamt. Als Dank überreichte sie ein großes Lebkuchenherz, das sie vermutlich ganz frisch auf der Haaner Kirmes „geschossen“ hatte. Geschenke für Jens Lemke und den Posaunenchor-Dirigenten Martin Kraus gab es auch von den eigenen Mitspielern. Stellvertretend überreichte Heiner Mokroß zwei Trompetenbäume. Offenbar waren die Musiker bei ihrem Geschenk gut beraten, denn eine für den Anlass ebenso geeignete Engelstrompete ist hoch giftig. Anschließend intonierte der Posaunenchor „Im schönen Wiesengrunde“, ein Volkslied, das sich perfekt zur „Nationalhymne“ von Gruiten-Dorf eignen würde.

Von der Rolle der Posaune in der protestantischen Kirchenmusik, die dafür steht, Menschen zusammen zu bekommen, schlug Jens Niklaus, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Gruiten und Mitglied des Kreistags, den Bogen zum sozialen Engagement für die Gemeinschaft, mit dem der Posaunenchor Beispielhaftes leiste. Godehard Büskens aus dem CDU-Vorstand in Gruiten fügte den drei sozialen Grundpfeilern Tradition, Gemeinsamkeit, Ehrenamt in einem Atemzug den vierten Begriff Posaunenchor hinzu. „Vier Begriffe, und die passen sehr gut zusammen“, betonte Büskens und wünschte der Gruppe noch einen langen Atem für viele weitere Jubiläen.

„Lob und Dank für die Musik beim Gottesdienst“ zollte Klaus Wiener dem Posaunenchor und thematisierte auch noch mal das Ehrenamt. „In Zeiten knappen Geldes, ist es extrem wichtig, dass sich Menschen im Ehrenamt engagieren, dies ist für ein Funktionieren der Gesellschaft einfach wichtig“, so Wiener. Von den knappen Ressourcen ging es dann zu den reichhaltigen, denn Jens Lemke eröffnete, nachdem er pflichtschuldig auf die Möglichkeiten, den Posaunenchor finanziell zu unterstützen, hingewiesen hatte, das Buffet. Bis in den späteren Abend, aber vermutlich nicht solange wie in „New York, New York“, wurde dann gefeiert.