Zwei Präventionsprojekte Sichere Kirmes auch für Mädchen und Frauen

Haan · Auf der Haaner Kirmes sollen auch in diesem Jahr alle Spaß haben. Um vulnerable Personen auf dem Fest besonders zu schützen, gibt es zwei Präventionsangebote – initiiert von der Gleichstellungsbeauftragten der Gartenstadt.

Auf der Haaner Kirmes sollen alle angstfrei feiern können.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(fhi) Auf Volksfesten wird gefeiert, getrunken und getanzt. Immer wieder kommt es dabei, vor allem gegenüber Frauen, zu sexuellen Übergriffen. Um Mädchen und Frauen auf der Haaner Kirmes zu schützen, wird es auch in diesem Jahr zwei Schutzinitiativen geben.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Haan, Nicole Krengel, kooperiert dafür mit dem Fachbereich Gewaltschutz des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer. Gemeinsam holen sie das Hilfsangebot „Luisa ist hier“ auf die Kirmes. Die Kampagne zum Schutz von Mädchen und Frauen wurde bereits im Jahr 2016 gegründet.

Mit der Frage „Ist Luisa hier?“, können sich Frauen in Situationen in denen sie sich bedrängt oder ängstlich fühlen, an das geschulte Personal wenden – und bekommen unmittelbar diskret Hilfe. Betroffenen Frauen wird mit dieser Frage aus einer unangenehmen oder bedrohlichen Situation herausgeholfen. Durch die verdeckte Fragestellung soll die Hemmschwelle um Hilfe zu bitten, gesenkt werden. Eine Besonderheit der Kampagne ist es, dass die Frau nicht schildern muss, was ihr unangenehm war oder wie sie in die Situation geraten ist. Ihr wird – unabhängig von der Situationsbewertung Außenstehender – geholfen. Gastronomen können sich bei Interesse an Nicole Krengel wenden (Kontakt: 02129 911550).

Zum besonderen Schutz von Jugendlichen auf der Kirmes führt die Stadt Haan darüber hinaus auch in diesem Jahr das Jugendschutzprojekt „Hingucker:in“ durch. Es hat zum Ziel, Jugendliche über die Gefahren durch den unfreiwilligen Konsum von sogenannten „K.O.-Tropfen“ zu sensibilisieren.

Nach dem erfolgreichen Pilotversuch zur letzten Haaner Kirmes und dem erneuten Einsatz eines Teams beim Familienkarnevalszug werden wieder mehrere Zweier-Teams pädagogischer Fachkräfte am Kirmessamstag unterwegs sein und Präventionsmaterialien zum Schutz vor K.O. Tropfen verteilen. Sie sprechen Jugendliche gezielt an, um sie für die Gefahren bei öffentlichen Festen und auf Partys allgemein zu sensibilisieren. Die Teams tragen Warnwesten und Taschen mit der Aufschrift „Hingucker:in“. Sie verteilen Hilfsmittel, die vor der unfreiwilligen Einnahme von K.O.-Tropfen schützen können, wie Flaschenstopfen mit Strohhalmöffnung.

(fhi)