Gelungene KiPa-Aktion Haaner Bürgergarten wird Europa-fit
Haan · Vertreter des Kinderparlaments haben drei Info-Stelen entworfen und installierten sie nun im Bürgerbeet des Bürgergartens im Schillerpark. Eine davon beschwört die Einheit in Europa.
Die drei bunt bemalten Stelen haben zwar die Funktion, zum Denken zu animieren, verströmen jedoch in ihrer schmucken Farbigkeit auch ein ausgesprochen optimistisches Flair. Mitglieder des Haaner Kinderparlaments, genauer gesagt des Arbeitskreises „Nachhaltigkeit, Umwelt, Natur“, haben sie entworfen und installierten sie nun im Bürgerbeet des Bürgergartens im Schillerpark.
Dort, am Eingang Windhövel, steht bereits rechts außen eine schon etwas in die Jahre gekommene Stele zum Sehnsuchtsort Australien, die von Kindern der Don-Bosco-Schule erstellt wurde. Eine zweite, auf der unter den Regenbogenfarben die Aufschrift „Kinder haben Rechte“ zu lesen ist, wurde durch das KiPa im Rahmen des Frühlingsfestes der Bürgergarten-Initiative am 25. Mai dieses Jahres errichtet.
Im Kinderparlament, das von Sara Wendel betreut wird, wurde der Beschluss gefasst, die Stelen-Reihe im Bürgergarten mit drei weiteren zu komplettieren. Jetzt präsentierten die Arbeitskreis-Mitglieder Philip Poley (10 Jahre), Milan Herder (9 Jahre) und Benjamin Wacker (9 Jahre) die künstlerisch bearbeiteten Kanthölzer, die bildnerisch die Einheit in Europa beschwören, das Grün der Gartenstadt Haan thematisieren sowie in gesprayter Graffiti-Manier Haaner Lokalpatriotismus feiern. „Sie soll deutlich machen, dass wir Haan als kinderfreundliche Kommune sehen“, sagte der zehnjährige Milian Weiss, der ebenfalls mit dabei war.
Begeistert vom Ergebnis zeigten sich Annegret Wahlers, Vorsitzende der Bürgergarten-Initiative, sowie Jeannette Kirchhoff, stellvertretende Vorsitzende der Bürgerstiftung Haan und Gruiten. Die Bürgerstiftung hatte die Materialkosten der Aktion, die sowohl die Kanthölzer als auch die verzinkten Bodenhalterungen umfassten, übernommen. Als die Idee aufkam, die Kanthölzer durch geeignete Pfostenkappen besser vor Witterungseinflüssen zu schützen, entfuhr Sabine Kirchhoff ein spontanes „Die übernehmen wir auch noch“.
„Ich finde es toll, dass neben dem Bemalen die Kinder auch das Hobeln und Schleifen übernommen haben und so ein gutes Gefühl für handwerkliches Arbeiten bekommen“, ergänzte Jeannette Kirchhoff.
Beim Aufstellen wurden die Jungs dann allerdings von Thomas und Sascha Bornträger unterstützt, die mit Akkuschrauber entsprechend der Bohrungen in den Halterungen Löcher in die Kanthölzer bohrten. Milan und Benjamin zogen anschließend gemeinsam die Schrauben an, nachdem sie den Tipp erhielten, besser den Ringschlüssel zu gebrauchen, da dieser nicht so schnell abrutsche.
„So, Europa ist standfest“, sagte Thomas Bornträger abschließend, und irgendwie kam die Vermutung auf, dass er nicht nur die Stele meinte. Der Haaner Gartenbaubetrieb engagiert sich in vielfältiger Hinsicht, mit fachlicher Expertise und praktischem Anpacken, für den Bürgergarten, der sowohl optisch, aber mit seinen Obstbäumen und -sträuchern sowie Gemüsebeeten auch als „essbare Stadt“ überzeugen soll. „Dazu gibt es hier eine Mischung aus Obstbäumen, verschiedenen Beerensträuchern, Beeten mit Tomaten, Kohlrabi, Mangold und Kräutern sowie Bienen- und Schmetterlingsbeeten“, erklärte Petra Bornträger.
Der Bürgergarten im Schillerpark wurde nach einer Initiative der WLH (Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan) 2016 von Bürgerinnen und Bürgern als grüne Begegnungsstätte für ein gemeinschaftliches Zusammenwirken zugunsten von Natur und Umwelt ins Leben gerufen.
Die ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner verstehen sich als Mitgestaltungsfaktor im öffentlichen Raum, der sich als grün und „essbar“ definiert. Zwei Schuppen der Stadtwerke dienen als Gerätelager, außerdem besteht ein Zugang zu einem Wasseranschluss für trockene Zeiten. Die Stadt Haan übernimmt kostenlos den Abtransport von Grünschnitt. „Aber wie so viele Vereine und Initiativen suchen auch wir immer weitere Aktive, wobei ein grüner Daumen dabei nicht zwingend erforderlich ist, einfach melden“, sagte Annegret Wahlers.