Vorbereitungen für Abriss der abgebrannten Hallen
Wegen des mit Asbest belasteten Schutts hat die Bezirksregierung strenge Sicherheitsvorkehrungen für das Abbruch-Fachunternehmen veranlasst.
Hilden. Thomas Lambert ist hoch erfreut. Endlich tut sich was hinter seinem Haus. „Gestern wurden bereits die Baukräne angefahren, und heute werden Messgeräte in unseren Gärten aufgebaut, um die Luftverhältnisse zu testen“, berichtet er. Die Vorbereitungen für den Abriss der abgebrannten Werkhallen und die Entsorgung des mit Asbest belasteten Schutts laufen.
Thomas Lambert wohnt mit Frau und sechs Kindern an der Herderstraße, direkt neben jenen Werkhallen, die in der Nacht zum 14. September in Flammen aufgingen. Dabei verbrannten auch asbesthaltige Dachpappen. Brocken, die sich dabei gelöst hatten und umherflogen, wurden in der Brandnacht eingesammelt und nach Auskunft der Stadt Hilden in Boxen verpackt. Sie warten auf dem Gelände auf ihren Abtransport.
Doch am Brandort liegen weitere verkohlte, asbesthaltige Dachpappen. Hätte das Material nicht früher entsorgt werden müssen?, fragte Lambert. Eine Sprecherin des Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (Lanuv) sagte: ja. Die Stadt Hilden verwahrt sich gegen diese Vorwürfe: Dem Gutachten des Lanuv sei kein Hinweis auf akute Eilbedürftigkeit zu entnehmen. Seit dem 13. Oktober liege die Abrissgenehmigung vor, betonte Bauverwaltungsamtsleiter Andreas Trapp.
Dass sich nun die Vorbereitungen der Abrissarbeiten in die Länge ziehen, habe mit einem Missverständnis und damit zu tun, dass sich die Bezirksregierung und die ausführende Abbruch-Fachfirma über die Sicherungsmaßnahmen uneins sind. Das sagt Bernd Hamacher, Sprecher der Bezirksregierung.
So sei der Abteilung Arbeitsschutz der Bezirksregierung von dem Inhaber des Werksgeländes zunächst nur eine Asbest-Baustelle angezeigt worden. „Wir wussten nicht, dass es sich um eine Asbest-Brandstelle handelt“, sagt Hamacher. Für eine solche gelten viel strengere Vorsichtsregeln. Also musste umgeplant werden.
Die Bezirksregierung fordere außerdem weitaus intensivere Schutzmaßnahmen für Umwelt und Abriss-Arbeiter, als dies die von der Versicherung beauftragte Abbruchfirma für nötig halte. Ein die Baustelle umhüllendes Zelt, Schutzanzüge und Atemmasken seien unverzichtbar, betont Hamacher.