Waldbad: Wo Opa schon geplanscht hat
Das Waldbad wird in diesem Jahr 90 Jahre alt. Doch das ist nicht das einzige Jubiläum, das in diesem Jahr in Hilden gefeiert wird. Ein Überblick.
Hilden. 2010 wurde in Hilden der 450. Geburtstag von Wilhelm Fabry groß gefeiert und gleich im Jahr danach „150 Jahre Stadtrechte Hilden“. Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Auch 2013 gibt es viele große und kleine Jubiläen zu feiern. Über 100 Jahre Stadtbücherei hat die WZ bereits groß berichtet. Thomas Bernhardt, unter anderem Autor des Buches „Zeitreise Hilden“, gibt einen weiteren Überblick.
Vor 40 Jahren entstand der Neubau des Helmholtz-Gymnasiums im Holterhöfchen. 45 Jahre ist es her, dass die Partnerschaftsurkunde mit Warrington unterzeichnet wurde. Und hätten Sie es gewusst: Seit 55 Jahren trägt die Kirche am Alter Markt den Namen „Reformationskirche“. Gleich mehrfach spielt das Dreivierteljahrhundert eine Rolle. Vor 75 Jahren zog das erste Hildener Krankenhaus von der Schützenstraße an die Walder Straße um. Die Waldkaserne wurde bezogen.
Ein ganz trauriger Rekord: In der Pogrom-Nacht vor 75 Jahren, bei der am 9. November 1938 flächendeckend jüdische Mitbürger attackiert wurden, gab es in ganz Deutschland nirgends mehr Tote als in Hilden — im Verhältnis zur Einwohnerzahl. „Allein in der Nacht wurden drei Morde plus zwei Selbstmorde aus Angst gezählt. Diese Menschen wurden regelrecht in den Tod getrieben. Mindestens ein weiterer Hildener erlag wenige Tage später seinen Verletzungen“, weiß Stadtarchivar Wolfgang Antweiler zu berichten. Immerhin: Vor 80 Jahren fand ein „Generalstreik gegen die faschistische Terror-Herrschaft“ der Nazis statt.
Einige weitere Stationen auf Basis der Recherche Bernhardts aus der Stadtgeschichte: Vor 90 Jahren eröffnete das „Waldbad“, vor 100 Jahren lieferte Karl Hasbach sein letztes auf einem Heimwebstuhl gewebtes Stück bei den Paul-Spindler-Werken ab — sein Denkmal steht an der Ecke Hochdahler Straße/Berliner Straße. Seit 110 Jahren gibt es den Fußballverein VfB 03 Hilden.
Und noch mehr Stadtgeschichte: Vor 200 Jahren fand laut Bernhardt der „Bergische Aufstand“ gegen Napoleon auch in Hilden statt. 210 Jahre ist es her, dass das „kurkölnische Lehen und die erzstiftische Grundherrschaft Hilden-Haan“ in den Besitz der Herzöge von Berg gelangte, vor 420 Jahren schrieb Wilhelm Fabry sein erstes Buch.
„Etwa 1150 Jahre ist es her, als ein sächsisches Heer die Hildener Gegend vor den Normannen-Einfällen sichert — daraus soll auch die Anlage am Hölterhöfchen stammen“, geht Bernhardt noch weiter in der Geschichte zurück. Allerdings widerspricht ihm an dieser Stelle Archivar Antweiler: „Das ist definitiv falsch. Die Anlage ist ganz sicher nicht so alt.“