Sanierung B 228: Kein Radweg in der Innenstadt

Die B 228 soll saniert werden. Einigen konnten sich die Politiker auf eine Querungshilfe auf der Kaiserstraße.

Haan. Eines hat der Technische Dezernent Engin Alparslan zu Beginn der Diskussion über die geplante Sanierung der B 228 im Bau- und Verkehrsausschuss klargestellt: Für das Anlegen von Radfahrwegen, Radfahrstreifen und Gehwegen auf und an der B 228 im Bereich der Innenstadt bräuchte es ein Werkstattverfahren, „um die Belange aller Nutzer des Straßenraums zu berücksichtigen“, sagte er. „Wenn ich bedenke, dass der Landesbetrieb im kommenden Jahr mit dem Bau beginnen will, dann haben wir dafür keine Zeit.“ Deshalb empfiehlt das Technische Dezernat lediglich einige Einzelprojekte zu benennen, die im Rahmen der Sanierung umgesetzt werden können.

Einig waren sich die Ausschussmitglieder bei der Ablehnung der Umlegung der Rathauskurve auf die frühere Trasse (mit geschätzten 600 000 Euro zu teuer) und dem „Ja“ zu einer 50 Meter langen und drei Meter breiten Querungshilfe auf der Kaiserstraße in Form einer drei Meter breiten Pflasterung. „Zwischen den beiden Hauptbushaltestellen gibt es ungeregelte Querungsbeziehungen, und zwar erheblich“, formulierte Alparslan im schönsten Amtsdeutsch und meint die vielen Fußgänger, die die viel befahrene Kaiserstraße zwischen den Haltestellen queren. „Wir müssen uns der Macht des Faktischen beugen, Fußgänger sind eben so.“

Diese Form der Querungshilfe würde dem Kirmesaufbau nicht im Wege sein und aufgrund des Pflasters von Autofahrern wahrscheinlich nicht überfahren werden. „Wir halten das für eine sinnvolle Maßnahme, um Fußgängern ein Mindestmaß an Sicherheit zu bieten.“

Die Umgestaltung der Einmündung Martin-Luther-Straße in die Kaiserstraße soll die Verwaltung auf Wunsch der Politiker noch einmal prüfen. Während Alparslan, CDU und FDP für den Bau einer sogenannten Schleppkurve plädierten, um zu verhindern, dass die dort abbiegenden Lastwagen weiterhin den Gehweg schneiden und damit die Fußgänger gefährden, argumentierten SPD, GAL und Linke dagegen.

„Das lassen wir an dieser Stelle so, wie es ist. Wir wollen das Abbiegen für Lastwagen nicht noch attraktiver machen“, sagte Michael Heinze (SPD). Peter Schniewind (Linke) bezeichnete die Situation dort als „unhaltbar“. „Schwere Lastwagen haben in unseren engen Straße nichts zu suchen. Die Straßenverkehrsbehörde darf Durchfahrtsverbote für Lkw durchaus anordnen, das täte an dieser Stelle gut.“

Durchgängige Radfahr- oder Schutzstreifen wird es auf der B 228 im Innenstadtbereich nicht geben. CDU und FDP lehnten das mehrheitlich ab. Prüfen soll die Verwaltung jetzt, wie Radwege oder Schutzstreifen von der Allee- bis zur Kampstraße und dann wieder ab der Ohligser Straße aussehen könnten. „Ab der Kampstraße bekommen wir aus Platzgründen einfach keinen Rad- oder Schutzstreifen hin“, sagte Tiefbauamtsleiter Guido Mering. Er wehrte sich gegen den Vorwurf, die Verwaltung wolle ein Radwegekonzept verhindern. „Im Zuge der zweiten Stufe des Innenstadtkonzeptes sollte ein Radwegekonzept erarbeitet werden. Das wurde von der Politik abgelehnt“, erinnerte er. „Da wurden der Verwaltung Handschellen angelegt.“