Warrington-Platz: Politik hat ein Problem mit Händlerfragen
Die vielen Einzelhändler erkundigten sich bei einem Bürger-Infoabend, warum nur der Bereich des Spielplatzes überplant werden soll.
Hilden „Gutes Besser machen“ soll das Integrierte Stadtentwicklungskonzept. Das ist beim Spielplatz Warrington-Platz gar nicht so einfach. Weil der viel genutzte Spielplatz bereits gut ausgestattet ist. Und weil die Politik den Planern auch nur einen relativ kleinen Kostenrahmen (360 000 Euro) zugebilligt hat. Bei der Vorstellung von zwei Entwürfen bei einer Bürgerinformation im Bürgerhaus mussten sich die Mitarbeiter des Büros Landschaftsarchitekten Förder aus Essen viel Kritisches anhören. Regelrecht kalt erwischt wurden die Politiker im Raum jedoch von der Kritik der Einzelhändler: Warum denn nur der Bereich vor dem Itter-Karree überplant werden soll?
„Der Warrington-Platz geht bis zur Heiligenstraße“, brachte es Ferry Storm, Inhaber eines Reisebüros, auf den Punkt: „Seit 26 Jahren wird nicht auf uns eingegangen und jetzt erneut. Ich bin enttäuscht und werde jetzt aus dem Stadtmarketing-Verein austreten, weil nichts passiert.“ Es gehe nicht darum, den Geschäften im Itterkaree zu helfen, betonte Baudezernentin Rita Hoff: „Der Rat hat das Konzept so beschlossen. Wir kümmern uns um den Bereich, der am meisten genutzt wird. Zur Unterstützung des Einzelhandels gibt es andere Instrumente.“
„Die Klage ist berechtigt“, meint Ralf G. Kraemer, Vorsitzender des Stadtmarketing-Vereins: „Am oberen Warrington-Platz zur Heiligenstraße hin haben sich inhabergeführte Geschäfte angesiedelt. Sie verdienen unsere Unterstützung.“ Zudem könne man mit einer Aufwertung dieses Bereichs die Verbindung vom Geschäftszentrum Kronengarten zum Itterkarree/Schulstraße stärken. „Ich bin von der Reaktion überrascht und werde das mit in die Fraktion nehmen“, bekannte Anabela Barata (SPD), Vorsitzende der größten Ratsfraktion. Ihr Problem: „Die Bewilligung der Landeszuschüsse ist an gewisse Bedingungen geknüpft. Wir müssen prüfen, ob wir die Planung auf den Warrington-Platz zur Mittelstraße hin ausdehnen können, ohne den Zuschuss zu verlieren.“ Auch Ludger Reffgen von der Bürgeraktion hält den Einwand von Storm für berechtigt.
Die erste vorgestellte Variante orientiert sich am Bestand und sieht ein Trampolin unter den Platanen vor. Variante 2 will den gesamten Bereich barrierefrei. Die nicht abgesperrte Lieferzufahrt zum Rewe-Markt (Hintereingang) werde samstags und sonntags als illegaler Parkplatz missbraucht, beschwerte sich ein Anwohner. „Wir kennen das Problem und müssen dort stärker kontrollieren“, sagte die Baudezernentin. BUND-Sprecher Dieter Donner schlug vor, mehr Spielgeräte auf dem oberen Warrington-Platz zu platzieren und den Platz vor dem Itterkarree für Veranstaltungen vorzusehen. Ein Anwohner klagte über Jugendliche, die nachts auf dem Spielplatz lärmten: „Es geht um eine Ruhezone für alle.“