Westring: Buckelpiste für Radfahrer und Fußgänger

Der Fuß- und Radweg am Westring wuchert zu, und die Asphaltdecke ist an vielen Stellen aufgebrochen.

Hilden. „Zukunft ohne Menschen“ heißt eine erfolgreiche Doku-Reihe im Fernsehen. Darin gehen Wissenschaftler der Frage nach, wie lange die Natur benötigt, um sich Städte, Straßen und Schienenwege zurückzuerobern. Mit „Zukunft ohne Menschen“ könnte auch der Zustand des Rad- und Fußweges entlang des Westrings (L 282) beschrieben werden. Zwischen der Gerresheimer Straße und Meide, aber vor allem zwischen den Straßen Schalbruch und Auf dem Sand, macht der Weg einen wilden und wenig vertrauenswürdigen Eindruck. Einst auf eine Breite von 1,80 Metern angelegt, ist er an verschiedenen Stellen auf maximal 80 Zentimeter zusammengeschrumpft — weil sich rechts und links wild wucherndes Grün ungehindert ausgedehnt hat.

„Begegnen sich zwei Radfahrer, wird’s eng. Dann muss zwangsläufig abgestiegen oder in den Graben gefahren werden“, sagt Jürgen Striewe. Ihm und vielen anderen Anwohnern ist der Zustand schon lange ein Dorn im Auge ist. „Seit zwei Jahren wächst alles langsam zu“, sagt Striewe. Zwischendurch sei zwar mal ein bisschen gemäht und geschnitten worden. „Aber das war’s auch schon“, sagt Striewe.

Mittlerweile ragen Äste und Zweige gefährlich weit über den verbliebenen Weg — nicht selten in Augenhöhe vorbeifahrender Radler. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand ernsthaft verletzt“, sagt Striewe. Doch damit nicht genug: Schlaglöcher, hoch stehende Pflastersteine sowie — in schöner Regelmäßigkeit — Dreck, Müll und Rollsplitt vervollständigen das Bild von steter Vernachlässigung. „Für Mütter mit Kinderwagen oder Gehbehinderte mit Rollatoren ist das Begehen eine einzige Holperei“, sagt Jürgen Striewe weiter.

Verantwortlich für Erhalt und Pflege des Geh- und Radweges ist Straßen NRW. Schließlich ist der Westring eine Landstraße und fällt damit in Zuständigkeit des Landesbetriebs. „Ich habe von dem Problem gehört“, sagt Johannes Gallhoff-Peters, der Leiter der zuständigen Velberter Straßenmeisterei. Und er fährt fort: „Ich habe unseren Streckenwart gebeten, sich das Ganze anzusehen und zu dokumentieren.“ Dabei gibt Gallhoff-Peters zu, dass viele Geh- und Radwege in keinem guten Zustand seien. „Aber was sollen wir machen, wenn das Geld fehlt?“ Der Rückschnitt des Grüns entlang der L 282 sei sicher nicht das Problem und könnte in Kürze erledigt sein. „Aber was die Arbeiten am Pflaster angeht — da sieht’s schon anders aus“, sagt Gallhoff-Peters.

Um sich für solche Fälle juristisch abzusichern, werden von Straßen NRW an den betroffenen Wegen Warnschilder aufgestellt. Auch am Westring, wo in Höhe Schalbruch und Auf dem Sand der Hinweis „Schäden am Rad- und Gehweg“ zu lesen ist.