Wettkampf der Lego-Roboter

Vier Haaner Hauptschüler waren mit programmierten Fahrzeugen beim Roboterwettbewerb.

Haan/Wuppertal. Jan Sievers (16) zittern die Hände, während er versucht ein Kabel an das kleine Lego-Roboter-Fahrzeug wieder anzubringen. Die Zeit läuft. Noch zehn Sekunden, dann ist die zweite Runde des Regionalentscheids im Roboterwettbewerb zu Ende. „Ganz ruhig“, ruft Christian Hoffmann, Lehrer und Konrektor der Hauptschule Zum Diek. Nerven bewahren, darum geht es, wenn die vier teilnehmenden Schüler im Hörsaalzentrum der Uni Wuppertal stehen und in zweieinhalb Minuten mit ihrem programmierten Fahrzeug einen Parcours abfahren und dabei Aufgaben erfüllen müssen.

Da das Thema des Wettbewerbs „Food Factor“ lautet, geht es darum, Keimzellen aus Lego-steinen zu beseitigen oder Spielzeuggetreide einzusammeln. Einmal programmiert, muss der Roboter den Parcours allein meistern.

Das Kabel steckt wieder, aber die Zeit ist abgelaufen. „Mist“, rutscht es Jan raus. Auch seinen Mitschülern Marvin Kreuz (16), Fabian Budde (13) und Fabian Lewin (15) im Team Haaner Robots sieht man ein wenig die Enttäuschung über die vertanen Punkte an. Aber noch ist nichts verloren. Ein letzter Durchgang und eine Zusatzaufgabe bleiben, um ins Halbfinale und schließlich ins Finale zu kommen.

Viel Zeit zum Ärgern bleibt ohnehin nicht. Noch einmal werden das Fahrzeug und das Programm geprüft, dann müssen die zwei Neuntklässler Marvin und Jan schon die Zusatzaufgabe erfüllen. „Darauf konnten wir uns nicht vorbereiten. Wir bekommen erst hier gesagt, was wir machen müssen und können dann erst den Roboter programmieren“, sagt Marvin auf dem Weg in den Prüfungsraum, den sie auch ohne Lehrer betreten müssen.

Ein Viertelstunde später kommen die beiden jubelnd wieder raus. „Wir waren richtig gut!“, freut sich Marvin und erzählt, dass sie eine Kuh mit ihrem Fahrzeug einsammeln mussten und das Programmieren super geklappt hat. 30 Punkte haben sie geholt, vielleicht reicht das für den Finaleinzug.

Die Parcoursfläche haben die Schüler vor acht Wochen zugeschickt bekommen und konnten seitdem daran üben. „Es ist sehr zeitaufwendig, und so viel Zeit haben wir gar nicht“, sagt Fabian Budde, der Jüngste des Teams. Denn anders als an den vielen teilnehmenden Gymnasien gibt es an der Hauptschule Zum Diek keinen reinen Informatikunterricht. In AGs und Wahlpflichtfächern wird das Programmieren gelernt und geübt.

Mitgebracht hat die Idee Christian Hoffmann, der bereits an seiner früheren Schule am Niederrhein mit den Robotern gearbeitet hat. „Das ist eine tolle Art, Technik zu erlernen. Die Schüler haben viel Spaß und sind motiviert. Mit einem solchen Wettbewerb haben sie ein Ziel, auf das sie hinarbeiten“, sagt der Konrektor.

Der ist beim letzten Durchgang mindestens genauso nervös wie seine Schüler. Diesmal läuft es erst ganz gut, dann klemmt ein Rad des Roboters. Am Ende fehlen vier Punkte, um ins Halbfinale zu kommen. Das Team nimmt es sportlich: „Auf ein Neues im nächsten Jahr.“