Wohnungen und Reihenhäuser des „Klemens Hof“ sind verkauft
Die Firma Paschertz hat das Denkmal Walder Straße 50 aufwändig saniert. Dahinter entstehen Häuser und Wohnungen.
Hilden. Auf der Baustelle steht kein Reklameschild. „Brauchen wir nicht“, sagt Christian Paschertz, Geschäftsführer des gleichnamigen Willicher Bauunternehmens. „Alle fünf Eigentumswohnungen und sechs Reihenhäuser sind längst verkauft — schon seit Anfang des Jahres.“ Aus der heruntergekommenen Villa direkt an der Walder Straße 50 hat Paschertz ein Schmuckstück mit drei Eigentumswohnungen darin gemacht.
Auf seinen Antrag hin wurde die historische Fabrikanten-Villa im Juni vergangenen Jahres vom Stadtrat einstimmig unter Denkmalschutz gestellt. Weil sich das ganze Areal so besser vermarkten ließ. Die Erwerber der Eigentumswohnungen in der Villa können steuerliche Vorteile (Denkmalabschreibung) nutzen.
Und die Erwerber der Neubauwohnungen umwirbt das Unternehmen mit dem Motto „Schönes Wohnen in alter Kulisse“. An der Berliner Straße 10 ist es genau anders herum. Dort lehnen die Eigentümer den vom Stadtrat beschlossenen Denkmalschutz entschieden ab — weil das die Vermarktung erschwere.
Laut Hildener Adressbuch von 1907/08 bewohnte Friedrich Wilhelm Weidenbach (Bankgeschäft und Landproduktehandlung) das Haus mit der Magd Gertrud Schmitt. Paschertz vermarktet die Immobilie unter dem Namen „Klemens Hof“, nach der Familie Klemens, die dort einen Bauhof betrieben hatte. Das freistehende, zweigeschossige Haus mit quadratischem Grundriss wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der Neo-Renaissance erbaut. Das Gebäude sei das „qualitätsvolle Beispiel eines Wohnhauses für das gehobene Bürgertum“ und zeige „architektonisch aufwendige Details mit reicher Ornamentik“, so die Denkmalschützer. Auch im Inneren sind noch viele Details der originalen Ausstattung (Innentreppe, aufwendige Decken-Stuckaturen, Verbindungstüren, Raumaufteilung) erhalten. Die alten Gewerbehallen dahinter wurden abgerissen. Dort entsteht ein freistehendes Mehrfamilienhaus mit insgesamt fünf Eigentumswohnungen (73 bis 169 Quadrater groß).
Die Quadratmeterpreise beginnen bei 3400 Euro. Das Gebäude hat nur ein Obergeschoss und ein Penthouse im Staffelgeschoss. Dahinter entstehen sechs Reihenhäuser ab 425 000 Euro zwischen 156 bis 161 Quadratmeter groß. Die Grundstücke liegen zwischen 150 und 358 Quadratmetern und schließen an die Parkanlage Holterhöfchen an. Die Stellplätze und Carports sind oberirdisch angeordnet.
Die Häuser und Wohnungen werden von der Walder Straße aus erschlossen. Paschertz will vier Millionen Euro investieren. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Hilden sei „kulant“ und „konstruktiv“ gewesen. Gebaut wird das Objekt nach einem Bebauungsplan aus dem Jahr 1995.