Hohe Benzinpreise ärgern die Autofahrer
An der Tankstelle ist teilweise der Frust groß, weil Treibstoff so teuer ist wie noch nie.
Kreis Mettmann. Die Benzinpreise haben am Montag den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Für einen Liter Superbenzin E10 mussten Autofahrer im Schnitt 1,64 Euro zahlen, so viel wie noch nie.
Die meisten Autofahrer tanken zudem Super E5, das nochmals drei Cent teurer ist und mit 1,67 Euro je Liter ebenfalls einen neuen historischen Höchststand erreichte. Diesel blieb noch unter 1,54 Euro je Liter und damit auch knapp unter dem Rekordwert aus dem Sommer 2008.
Vielen Autofahrern treibt diese Preisentwicklung die Zornesröte ins Gesicht. „Unmöglich ist das, unerträglich“ sagt der Ratinger Klaus Hoppmann. Der Staat müsste doch in der Lage sein, da regulierend einzugreifen.
„Wieso ist der Sprit in Luxemburg so viel billiger? Kaufen die günstiger ein?“, fragt er sich. Seit Wochen tankt er jedes Mal nur für 20 Euro, beobachtet und vergleicht die Preise und hofft, dass sie wieder runtergehen.
Doch es gibt auch Autofahrer, die beim Blick auf die Preissäule gelassen bleiben wie Adrian Biechatzek aus Erkrath-Hochdahl: „Natürlich ist das nicht schön, wenn das Benzin teurer wird. Aber ich liebe es Auto zu fahren und würde auch tanken, wenn der Sprit drei Euro pro Liter kostet.“
Die Tankstellenbetreiber im Kreis Mettmann haben die Wut der Bürger angesichts der Rekordpreise noch nicht zu spüren bekommen. „Gemeckert wird nicht, die Leute haben sich daran gewöhnt“, stellt Bernd Cichonczyk, Pächter der Classic-Tankstelle am Stadionring in Ratingen fest.
Er selbst glaubt nicht, dass die Preise in nächster Zeit sinken. „Das ist alles unkalkulierbar geworden. Und seit der „billige Montag“ abgeschafft worden ist, weiß nicht einmal er, an welchem Wochentag sich besonders günstig tanken lässt.
Ähnlich sieht es Annette Krautwurst von der Aral-Tankstelle an der Wilhelmstraße in Wülfrath. „Ich höre hier nicht ständig Gemeckere von Kunden“, sagt sie. Rege sich einer auf, bleibe sie gelassen. „Ich sage dann immer, dass der Autofahrer eben eine Entscheidung treffen müsse.
Ist einer über die hohen Preise stinksauer, dann muss er eben aufs Rad oder die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen.“ Genauso wie ihr Kollege aus Ratingen, glaubt auch sie nicht, dass die Spritpreise sinken werden. „Es ist doch alles teurer geworden. Warum sollte das beim Sprit anders sein?“