40 Jahre Partnerschaft mit Wiener Neustadt
Das Jubiläum wird groß gefeiert. Unter anderem sollen 600 Liter Heuriger fließen und Kapellen spielen.
Monheim. Ein kleines Fleckchen Österreich mitten in Monheim — das gibt es bekanntlich: das Österreich-Viertel im Baumberger Osten. Wiener Neustädter Straße, Innsbrucker oder Grazer Straße. Die Straßen tragen dort die Namen bekannter österreichischer Städte — und das schon seit den 1970er-Jahren.
Am 3. September wird es mit Mistkratzer, Salzbrezeln, Heurigem und Blasmusik noch ein bisschen österreichischer. Eine Delegation aus der Partnerschaft kommt nach Monheim, um am Doll Eck das 40-jährige Bestehen zu feiern.
Am 19. August 1971 wurde die offizielle Urkunde über die geschlossene Städtepartnerschaft in Wiener Neustadt unterzeichnet. Beide Städte waren auf der Suche nach einer Partnerstadt gewesen — für Monheim war klar, dass es Österreich werden sollte. „Es sollte eben nicht Großbritannien oder Frankreich sein“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.
Und auch Österreich erhoffte sich, „stärker in den Europäischen Kontext einbezogen“ zu werden. „Auch geschichtlich gibt es zwischen Wiener Neustadt und Monheim Parallelen“, sagt Emil Drösser, der mit seinen Panikern seit Jahren den Kontakt zu den Partnern in Österreich pflegt. „Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg waren in beiden Städten verheerend“, sagt er.
2009 erhielt das Österreich-Viertel als sichtbares Zeichen der Städtepartnerschaft einen Kilometerstein — „ein Zeichen der Völkerverständigung“, hieß es bei der Einweihung. An die 997 Kilometer Entfernung zwischen beiden Städten sollte hier allzeit in Stein gemeißelt erinnert werden.
Bevor am Doll Eck gefeiert wird, reiste eine Delegation von 50 Monheimern, darunter Ehrenbürgermeisterin Ingeborg Friebe, das Karnevalsprinzenpaar und der Schützenkönig, nach Wiener Neustadt. „Viele Weggefährten sahen sich wieder“, sagt Daniel Zimmermann. Das große Fest im Freien sei jedoch ins Wasser gefallen.
Emil Drösser hatte mit seinen Panikern bereits 2006 ein großes Fest am Doll Eck veranstaltet. 600 Liter Wein wurden durch den Bibi-Brunnen gepumpt. „Das ist alles weggegangen“, erinnert er sich. Und auch für dieses Jahr sind 600 Liter bestellt. Eine Ausweichmöglichkeit, falls es regnet, gibt es nicht. „Bei einem Paniker-Fest hat es noch nie geregnet“, lautet die Devise.
Die Wiener Neustädter werden ab 17 Uhr mit einer Blaskapelle begrüßt. Es gibt Hühnchen (Mistratzer) und österreichischen Wein (Heuriger). Neben verschiedenen Musikdarbietungen wird es eine Talk-Show mit der Ehrenbürgermeisterin Ingeborg Friebe, Daniel Zimmermann und Bernhard Müller, Bürgermeister von Wiener Neustadt, geben.
„Wir können die Gäste ja nicht die ganze Zeit mit Blasmusik beschallen“, sagt Drösser. Um 22 Uhr gibt es ein Abschluss-Feuerwerk. „Alle Weggefährten der vergangenen 40 Jahre, Gruppen, Vereine, aber auch alle, die sich für die Partnerstadt und den Austausch interessieren, sind eingeladen“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.