7500 Euro Strafe für Trunkenheit am Steuer

Der Mann wurde mit 1,25 Promille am Steuer erwischt.

Langenfeld. Es war in einer Nacht im August 2016, dass ein Arzt, der in Langenfeld lebt, betrunken in sein Auto gestiegen ist. Er fuhr Schlangenlinien und fiel auf. Die Polizei nahm ihm Blut ab und stellte 1,25 Promille fest. Der Führerschein blieb auf der Wache. Der Arzt verließ die Wache — und setzte sich wieder hinters Steuer.

Trunkenheit im Verkehr und vorsätzliches Fahren ohne Fahrerlaubnis. Das brachte dem mittlerweile 36-Jährigen gestern vor dem Langenfelder Amtsgericht eine Strafe von 7500 Euro ein, dazu Führerschein-Entzug für drei Monate. Wenn das Urteil rechtskräftig wird, laufe die Frist aus dem Strafbefehl im Oktober ab, sagte der Richter. Dann dürfte der 36-Jährige wieder Auto fahren.

Die Strafe wollte der Arzt gestern so zuerst nicht akzeptieren. Sein Anwalt und er verließen den Gerichtssaal, um sich zu beraten. Dann versuchte der Anwalt zu verhandeln. Es habe Urteile gegeben in Aachen. Da sei der Führerschein bei 1,4 Promille nicht entzogen worden, sagt er und tippte auf Papier in seiner Mappe. „Ja“, sagte der Langenfelder Richter. „Wir sind hier aber nicht in Aachen. Das gibt es hier nicht.“

Der Richter verwies auf die Uneinsichtigkeit nach der ersten Trunkenheitsfahrt. Sich betrunken und ohne Führerschein vor der Polizeiwache wieder hinters Steuer zu setzen — „dreist“. Vier Stunden bei einer Psychologin, in denen der 36-Jährige sich damit und mit möglichen Problemen auseinandersetzte, seien dürftig. „Das reicht mir nicht“, so der Richter. Verärgert waren die Staatsanwaltschaft und der Richter aber auch über Einsprüche des Arztes, der ursprünglich aus Rumänien stammt. Der hatte nach dem Vorfall zunächst über seinen Anwalt ausrichten lassen, er habe die Polizisten wegen Sprachproblemen nicht verstanden. Auch die Aufklärung über seine Rechte beim Bluttest sei demnach nicht richtig bei ihm angekommen.

Die Staatsanwaltschaft recherchierte und stieß unter anderem auf die Internetseite der Essener Klinik, in der der Langenfelder arbeitet. Dort ist der Langenfelder, der nach eigenen Angaben gerade seinen Facharzt macht, als einer der Ärzte im Team abgebildet. Im Job scheine es also zu klappen mit der Verständigung. Auch in der Verhandlung sprach der 36-Jährige dann gestern gut verständliches Deutsch.

Der Arzt redete auch über die Umstände jener Nacht im August. Seine Eltern lebten noch in Rumänien, die Mutter sei schwer erkrankt. Die psychische Belastung sei hoch für ihn gewesen damals, da habe er zu viel getrunken und später in der Nacht dann einen Filmriss gehabt.