Ab September soll das Piwipper Böötchen fahren
Das Karnevalsmotto könnte bereits im Herbst Realität werden. Noch fehlen 60 000 Euro.
Monheim. Am Rosenmontag war es erstmals wieder im Einsatz, das „Piwipper Böötchen“. Zwar fuhr es vorerst nur als Karnevalswagen auf den Straßen der Stadt und noch nicht wieder auf dem Rhein.
Doch die Monheimer Narren wählten ihr diesjähriges Sessionsmotto „Janz Monnem jubiliert vor Jlück, mer krieje us Piwipp zeröck“ nicht ausschließlich aus nostalgischen Gründen, sondern durchaus mit Blick auf die Zukunft. Geht es nach dem im Jahr 2010 gegründeten Förderverein, soll die alte Fähre nach Dormagen bereits im September wieder die beiden Rheinufer miteinander verbinden.
„Ob wir das schaffen, wissen wir noch nicht. Aber es wäre wünschenswert, wenn die neue Fähre den Spielmann, der traditionell am ersten Septemberwochenende zum Kirmesstart über den Rhein kommt, fahren würde“, sagt Emil Drösser, zweiter Vorsitzender des Fördervereins.
Bis dahin haben Drösser und seine Mitstreiter allerdings noch eine Menge Arbeit vor sich. Das bedeutet vor allem, Geld und Spenden zu sammeln. Rund 180 000 Euro werden die 112 Mitglieder am Ende gesammelt haben, wenn das „Böötchen“ erstmals seit 1977 wieder gefahren ist.
„Anfangs dachten wir noch, wir würden mit 150.000 Euro auskommen, aber wir mussten durch die hohen Sicherheitsauflagen etwas mehr in das Boot stecken als erwartet“, sagt Drösser. 120.000 Euro hat der Verein bereits zusammen.
Die Mitglieder gaben, was sie konnten, der Chemiepark Leverkusen, die Raiffeisenbank Rhein-Berg und die Volksbank Neuss spendeten. Dazu hat der Verein Fördergelder bei Landschaftsverband und Kommunen beantragt. Drösser: „Was wir bekommen, wissen wir noch nicht. Aber wir haben Zusagen vom Landschaftsverband und den Behörden, dass sie sich beteiligen.“
Neben den Kosten für das Boot — Anschaffung, Entrostung, neuer Motor, neue Steuerung, Lackierung, Transfer — schlagen auch die Anlegestellen auf den beiden Seiten zu Buche. Auf Dormagener sind die Betonarbeiten für den Anleger fast fertig, rechtsrheinisch steigen die Gäste über die Bugklappe des Schiffes ein und aus.
Zwölf Gäste sollen samt ihrer Fahrräder bei jeder Fahrt transportiert werden. „Mehr sind aus gesetzlichen Gründen nicht möglich. Das Boot hat früher 40 Gästen Platz geboten, aber dann gilt es nicht mehr als kleines Flussfahrtsschiff“, sagt Drösser, der davon ausgeht, dass das Boot in den Sommermonaten an jedem Wochenende zum Einsatz kommt: „Wir sind flexibel. Wenn das Wetter stimmt und genug Gäste da sind, werden wir auch in der Woche fahren.“
Davon sollen beide Städte mit ihren gut ausgebauten Radwegen und Ausflugszielen profitieren. Nicht umsonst nennt Drösser das Projekt „rheinübergreifend“. Das sehen auch die Stadtoberen so: Beide Bürgermeister sind im Vorstand des Fördervereins.