Abtauchen in die Ruhe

Beim Schwimmverein kann man auch das Tauchen lernen. Zunächst im Schwimmbad, später im vereinseigenen See.

Langenfeld. Langsam gleitet Laura Boden unter Wasser. Noch ist sie nur mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen unterwegs - doch das soll sich bald ändern. Die 18-Jährige macht die Grundtauchscheinausbildung des Schwimmvereins. Einmal jährlich beginnt der Kurs, "der im März mit der Prüfung zum Grundtauchschein endet", erklärt Klaus-Dieter Paehlike, seit fünf Jahren Leiter der Tauchabteilung und Geschäftsführer des Gesamtvereins.

Nach der Ausbildung im Schwimmbad, die aus Theorie und Praxis besteht, geht es in den See. "Wir haben in Hitdorf unseren eigenen See, was unheimlich praktisch ist. Dort können wir jederzeit ins Wasser und unsere Neulinge können dort das Deutsche Tauchsportabzeichen machen", erzählt der 61-Jährige.

Jeden Donnerstagabend tauchen die Mitglieder des Vereins gemeinsam - der See ist ganzjährig betauchbar. "Unser See ist im Gegensatz zu anderen, die von der Öffentlichkeit genutzt werden, biologisch in Ordnung. Es gibt Zander, Barsche und Krebse", sagt der Abteilungsleiter.

In diesem Jahr möchten sieben Personen die Faszination des Tauchens kennen lernen. Achim Solbach erklärt den Neutauchern, wie man die Sauerstoffflasche vorbereitet. "Wichtig ist, dass ihr das Mundstück fixiert und es nicht irgendwo in der Gegend herumschwimmt", erklärt er.

Seit zehn Jahren bildet er nun Taucher aus, er selbst ist seit 28Jahren dabei. "Ich bin da reingeschlittert, habe bei der DLRG gelernt und bin dabei geblieben", erinnert sich der 45-Jährige, der die Ausbildung leitet und zu den sieben Ehrenamtlern gehört, die die Neuen betreuen.

"Mich interessiert besonders die Technik", erzählt Kai Brumm, der schon öfter an einem Schnuppertauchkurs teilgenommen hat. "Ich war immer zu jung. Aber jetzt nach der Schule habe ich Zeit dafür.", sagt der 19-Jährige.

Auch Laura Boden war bei einem dieser Schnuppertauchen und gleich so begeistert, "dass ich die Fähigkeiten erlernen möchte, um irgendwann im Süden zu tauchen", erzählt die 18-Jährige.

Im See bietet der Verein allerdings nicht nur normale Tauchgänge an. "Wir machen auch Spezialkurse zum Nachttauchen, zur Orientierung unter Wasser oder zur Sicherheit und Rettung", erklärt Paehlike, der froh ist, dass die Taucher zum Schwimmverein gehören: "Dadurch haben wir mehr Möglichkeiten. Beispielsweise konnten wir uns einen Kompressor leisten und haben für jeden Taucher Leihequipment zur Verfügung."

Doch zunächst wird mit der Grundausrüstung - Schnorchel, Brille und Flossen - getaucht. Spielerisch soll sich an die Situation unter Wasser gewöhnt werden. "Viele müssen das Schnorcheln erst lernen. Dann werden Dinge hochgeholt oder Bahnen getaucht", sagt Paehlike, für den Tauchen mehr ist als Schwimmen unter Wasser. "Der Verein hat auch soziale Funktionen. Am See treffen wir uns im Sommer und grillen", sagt er. Sein Hobby fasziniert ihn gänzlich. "Die Ruhe unter Wasser und das bunte Leben sind toll. Als Taucher ist man mittendrin, die Fische schwimmen an dir vorbei und du bist Auge in Auge mit der Natur."