Rheinbogen bleibt Streitpunkt
Landschaftspark: Schon die siebte Variante wird diskutiert. Die Grünen schlagen Alarm.
Monheim. Seit Jahren ist er in der Diskussion, der Landschaftspark Rheinbogen. Mittlerweile gibt es bereits die siebte Variante, wie die Grünfläche zwischen Stadt und Rhein umgestaltet werden kann. Geht es allerdings nach den Monheimer Grünen, soll am liebsten alles so bleiben, wie es ist. "Hände weg vom Rheinbogen" fordert der Monheimer Ortsverband nun in einer neuen Pressemitteilung und bezieht sich damit auf die "Planungsvariante 7", die von Peto und CDU unterstützt wird.
Nach dieser Variante soll zwischen der Kappellenstraße/Bleerstraße, dem kleinen Wäldchen, dem Deich und dem Wasserwerk ein zweigeteilter "generationenübergreifender Landschaftspark" entstehen. Zwischen den Wegen Am Werth und Am Vogelort soll ein "intensiv genutzter Bereich" entstehen, zwischen Am Vogelort und dem südlich gelegenen Wäldchen ein "eher extensiv" genutzer.
Intensiv bedeutet, dass dort gleichzeitig Spiel-, Sport-, Freizeit- und Erlebnisräume zu verschiedenen Themenfeldern geschaffen werden sollen. Dazu gehören ein Mehrgenerationenpark, mehrere Spiel- und Sportflächen, Grillplätze und "Orte der Begegnung" wie es in der Vorlage der Stadt heißt.
Vor allem dagegen laufen die Grünen Sturm. Denn dieses Konzept beinhaltet auch eine Veränderung der Topographie: Erhöhungen und Senken, Wasserspielelemente und neue Wege sollen entstehen und das Gebiet so aufteilen und ihm ein neues Gesicht geben. "Diese Idee lehen wir komplett ab. Warum sollten wir dort künstlich Hügel aufschütten? Die gibt es überall. Unser Rheinbogen hingegen war schon immer ein Alleinstellungsmerkmal Monheims, um das uns viele andere Städte beneiden", sagte Manfred Poell, Ratsherr und Sprecher im Planungsausschuss in Monheim, am Mittwoch auf Nachfrage.
"Deswegen brauchen wir dort auch keine Grillplätze", sagte Poell. Die Idee, Wasserelemente in den Park zu integrieren, geht den Grünen ebenfalls zu weit: "Wofür brauchen wir weitere Wasserelemente? Der Rhein hat doch genug Wasser."
Generell ist Poells Partei gegen eine Veränderung der aktuellen Begebenheiten am Rhein, um den Charakter des Gebiets als "Kulturlandschaft und Erholungsgebiet" zu erhalten. Das gelte nicht nur für die Menschen, die dort gern die "optisch interessante" Landschaft genießen und entspannen, das gilt umso mehr für die Tiere. Diese bräuchten - vor allem bei Hochwasser - auch einen sicheren Rückzugsort.
Auch die heimischen Pflanzen wie zum Beispiel der Wiesensalbei, die Osterluzei, das Flohkraut und die Wiesenraute seien durch die Planungen bedroht. Für die Grünen steht daher fest: "An diesem Gebiet gibt es nichts zu verbessern, aber sehr viel zu zerstören."