Baustellenampel sorgt für Spott und Ärger

Obwohl die Baustelle den Verkehr nicht stört, war die Anlage laut Autofahrern eingeschaltet.

Foto: rm-

Langenfeld. Vielleicht sind Ampeln auch nur Menschen. Das würde erklären, warum diese provisorische Lichtzeichenanlage sich abwendet vom fließenden Verkehr. Genau genommen sind es zwei Baustellen-Ampeln, die an der Berghausener Straße etwa in Höhe S-Bahnhof Berghausen mit dem Rücken zur Fahrbahn stehen. So war es jedenfalls gestern. Am vorigen Wochenende dagegen zeigten sie den Autofahrern ihr Licht, mal grün, mal rot — obwohl auch zu diesem Zeitpunkt die dazugehörige Baustelle und somit der Grund für eine Baustellenampel entfallen war. Das hat im Internet für viel Spott gesorgt. Das ist ja nicht zum Aushalten, könnte die Ampel gedacht und sich umgedreht haben.

In der öffentlichen Langenfeld-Gruppe bei Facebook postete Stefan Schulz am späten Sonntagabend ein aus dem rotbedingt stehenden Auto geschossenes Foto und schrieb dazu: „Eine Baustellenampel, die auch gegen 22.20 Uhr den Verkehr an einer Baustelle regelt. Und zwar an einer Baustelle, die die Straße in überhaupt keiner Weise auf eine Spur einengt oder überhaupt verschmälert. Ich bin froh, dass beim Straßenbauamt NRW nur die Besten eingestellt werden. Nur das mit dem Denken klappt dort gar nicht.“

Schulz ärgerte sich darüber, dass eine Ampel ihn auf freier Strecke ohne ersichtlichen Grund zum Halten zwang. Sein Post traf den Nerv der Autofahrer. Etliche gaben auf Facebook ihren Senf dazu. „Die Bauarbeiter lassen aber auch alles liegen“, schrieb einer. Eine andere wähnte sich bereits vor der nächsten Baustelle in der amtlichen Planungs-Pipeline: „Vielleicht sollen die Autofahrer mental vorbereitet werden?“. Der nächste erinnerte an die Bahngleise, die sich unter der Straße/Ampel befinden: „Könnte ja ein Zug über die Brücke fliegen.“

Dirk Schmidt, Baustellenleiter vom zuständigen Landesbetrieb Straßenbau, wundert sich über die Facebook-Einträge. „Die Ampel ist seit bestimmt zwei Wochen außer Betrieb“, sagt er. Die Ampel sei im Zuge der Radweg-Sanierung an der Berghausener Straße aufgestellt und phasenweise auch benötigt worden. Nicht nur wegen der Bauarbeiten für den Radweg, sondern auch als Ersatz für vorübergehend außer Betrieb genommene festinstallierte Ampeln.

Und warum stehen die Behelfs-ampeln dann noch dort herum? „Weil wir sie noch einmal kurzzeitig brauchen werden bei der Montage der Leitplanken, vermutlich Anfang Januar“, sagt Schmidt. Die Sanierung der Radwege hofft der Straßen-NRW-Mann bis Ende Januar hinter sich gebracht zu haben. Dann kann auch die dritte Behelfsampel in dem Bereich, eine Knopfdruck-Anlage für Fußgänger, abgebaut werden.

Aber wenn es die Bauarbeiter nicht waren, die die Ampel am Wochenende in Betrieb setzten, wer dann? Auch dazu gibt es Hinweise in der Facebook-Gruppe. „Die (Geräte) sollen umgedreht sein. Da hat nur irgendein Idiot die Ampel in Richtung Straße gedreht“, vermutet eine Nutzerin. Eine andere schreibt von „irgendwelchen Witzbolden“, die selbiges taten.