In der Wasserburg klingt es adventlich

Im Hof des historischen Hauses Graven spielten gestern Musikgruppen und Chöre.

Foto: Matzerath

Langenfeld. Wer eine Alternative zu den vielen quirligen Weihnachtsmärkten in den Groß- und Kleinstädten ringsum suchte, fand sie gestern im Innenhof der Wasserburg Haus Graven. Dort gibt es keine Verkaufsstände (und allenfalls nur ein bisschen Gedrängel vor dem Würstchenverkauf), dafür eine Bühne, auf der am laufenden Band von 11 bis 18 Uhr Weihnachtmusik live geboten wurde.

Das nutzen gestern einige Hundert Menschen, die beim Spaziergang oder während der Radtour eine Rast einlegten und ein paar Weihnachtslieder mitsangen. Unter Zelten und an weiß gedeckten Tischen ließen sich zahlreiche Besucher nieder. Umgeben von dicken Gemäuern und Wassergraben genossen sie dazu Wein, Sekt, Punsch oder Kaffee genießen.

Dem Engagement des Fördervereins der Wasserburg mit Organisator Burkhard Worm an der Spitze und der Freude hiesiger Musikvereine am Auftritt in Wiescheid ist es zu verdanken, dass viele Menschen nun bereits zum sechsten Mal kurz vor Weihnachten diese stressfreie Oase besuchen konnten. Julian Liebsch gehört mit seiner Tuba zur Youngster-Band der Musikschule Langenfeld, die weihnachtliche Lieder präsentierte. Julian war zum dritten Mal dabei und hatte den begeisterten Papa im Schlepptau, der gerne in die entspannte Atmosphäre im Burghof eintauchte. Julian, Schüler der Kopernikus-Realschule in Langenfeld, hat offenbar Spaß an seinem Auftritt. Auch wenn diesmal ausschließlich klassische Weihnachtsmusik gefragt war.

Michael und Gisela Brüser aus Monheim genossen bei Kaffee und Kuchen die festliche Stimmung. Sie waren unter anderem gekommen, um das imposante Gebäude aus dem 17. Jahrhundert zu bewundern, das den Winter über sonst meist geschlossen ist. „Es ist so beschaulich hier, ganz anders als auf den üblichen Weihnachtsmärkten. Und auch das Beiprogramm ist schön“, loben die Besucher. Und genau diese Atmosphäre ist es, auf die die Veranstalter Wert legen. „Wir wollen uns abheben. Eine Bühne, ein bisschen Essen und Trinken, das reicht, um in Weihnachtsstimmung zu kommen“, sagte Worm.

Viele Helfer waren im Einsatz, kümmerten sich um Deko und Bedienung. Der Quartettverein Gladbach hatte Zelte aufgestellt, der Richrather Karnevalsverein Schwarz-Weiß das streng gehütete Glühweinrezept eingebracht. Und viele der mittlerweile 150 Mitglieder des Fördervereins packten am Sonntag mit an.

Für die Musik sorgten neben Quartettverein und Youngster-Band noch der Spielmannszug der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Richrath, das Blasorchester der Musikschule, der Gospelchor Voice Art und die Langenfelder Stadtmusikanten.

Übrigens: Nur einmal musste das Advents-Ereignis ausfallen: Da lag der Schnee im Burghof meterhoch. Einmal hat es auch abenteuerlich gestürmt. Gestern war es optimal, trocken und nicht zu kalt und durchaus auch für einen längeren Aufenthalt im Freien geeignet.