Städte sollen für Radfahrer sicherer werden

Monheim und Langenfeld investieren aktuell eine Menge, um Radler vor Unfällen zu schützen.

Foto: Matzerath

Langenfeld/Monheim. Die Jahnstraße in Langenfeld. Hier haben sich früher Radfahrer und Fußgänger einen Weg geteilt. Seit einiger Zeit ist jetzt auf der Straße ein sogenannter Schutzstreifen für Radfahrer markiert. Die Radfahrer müssen damit laut Straßenverkehrsordnung auf die Straße. Wer sich nicht daran hält, muss unter Umständen sogar Strafe zahlen.

Runter vom Radweg rauf auf die Straße. Ist das jetzt gut oder schlecht? Auf jeden Fall gut, sagt der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADCF) Ortsgruppe Langenfeld/Monheim. Der Grund: „Auf der Straße zu fahren ist sicherer“, sagt Peter Trappenberg aus dem Vorstand. Denn auch, wenn sich vielleicht so mancher Radler auf dem Fußweg besser fühlt: Das Gefühl täuscht. Gerade auf baulich abgesetzten Radwegen gibt es laut ADFC in vielen Fällen ein höheres Unfallrisiko. Da sind zum Beispiel Autos, die aus Grundstückseinfahrten kommen und Radfahrer übersehen oder auch abbiegende Autos, deren Fahrer die Radfahrer auf dem Radweg zu spät oder nicht wahrnehmen. Das Fahren auf der Straße soll das Risiko für solche Unfälle also mindern und Radler mehr in den Fokus rücken.

Schutzstreifen wie den an der Jahnstraße gibt es in Langenfeld mittlerweile an mehreren Stellen. Auch in Monheim wurde auf der Niederstraße (nördliche Seite) so ein Streifen eingerichtet. Ein weiterer soll 2017 an der Geschwister-Scholl-Straße in Baumberg folgen, sagt die städtische Radverkehrsbeauftragte Stephanie Augustyniok. Und dann — zeitlich bisher noch nicht festgelegt — sollen weitere am Garather Weg und der Thomasstraße sowie an der Alfred-Nobelstraße folgen, heißt es.

Radfahrer ins Bewusstsein der Autofahrer rücken. Das sollen neben Schutzstreifen auch die Piktogramme, die vor einigen Tagen auf der Monheimer Krischerstraße, Lindenstraße und am Busbahnhof mit weißer und neonfarbener Sprühfarbe auf die Fahrbahnen aufgetragen worden sind. Sie erinnern zum anderen daran, nicht auf dem Gehweg, sondern der Straße zu radeln. Denn das sei vielen nicht bewusst, sagt Augustyniok. Was in Monheim 2017 noch für Radfahrer passiert?

Die Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer kündigt Augustyniok ebenfalls für den Jahresbeginn an. Die Planungen seien so gut wie abgeschlossen. Als nächstes würden jetzt die Schilder bestellt, die dann anzeigen: Radfahren erlaubt. Am Heerweg soll es auch voran gehen. Hier müssen Radfahrer derzeit noch auf der alten Bahntrasse fahren. Sie zu nutzen soll dann freiwillig sein, die Benutzung der Straße dann zusätzlich erlaubt.

Fünf Pumpstationensind ebenfalls geplant. Das Geld dafür sei fest eingeplant, sagt Augustyniok. Konkret geht es um fest installierte Pumpen, an denen Radfahrer Luft in die Reifen füllen können. Wo genau wird es die geben? Das müsse man noch festlegen — sicher sei aber, dass es eine in der Nähe des Busbahnhofs geben soll, eine am Rheinradweg und auch einen in Baumberg an einem zentralen Ort.

Radler, die in Langenfeld einen Platten haben, bekommen ja auch schon Hilfe: in den Plattenläden. Dort erhält man gratis Flickzeug fürs Fahrrad, derzeit gibt es davon acht, je gekennzeichnet mit Aufklebern an Ladentür oder Fenster.