Graffiti-Künstler verschönern Betonbehälter
Sie sollen im Gewerbegebiet den Weg zur künftigen Grünen Ecke von Menk markieren.
Monheim. Grauer Beton mag vielen als Inbegriff der Eintönigkeit erscheinen. Auf dem Gelände der Menkschen Betonwerke an der Opladener Straße bilden Behälter aus Beton jetzt den Untergrund für ein paar besonders farbenprächtige Naturbilder. Ein Baum, ein Feuersalamander, eine Libelle, ein Laubfrosch sowie eine Sumpfmeise sollen den Weg zur künftigen „Grünen Ecke“ auf dem Menk-Gelände markieren. Geschäftsführerin Lilo Ihringer möchte aus aufeinander getürmten Betonringen eine vertikale Begrünung installieren, und zwar an dem Fußweg, der einmal zwischen der Opladener Straße und der neuen Erschließungsstraße im Gewerbegebiet angelegt werden soll. „Der neue Straßenstich endet in einem Wendehammer am Menkschen Grundstück“, erklärt Stadtplaner Thomas Waters.
Hintergrund der Aktion ist die bevorstehende Umwandlung des Geländes, nachdem der Rat vergangene Woche den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan 126 M gefällt hat. Dann wird sich das Unternehmen Menk auf etwa 9000 Quadratmeter zurückziehen, während auf dem westlichen Grundstücksteil ein kleines Gewerbegebiet sowie die marokkanische Moschee sowie ein kleines Wohngebiet parallel zur Nord-Süd-Straße entstehen wird. „Feuersalamander und Sumpfmeise markieren jetzt die künftigen Grenzen des Menk-Gelände“, sagt Ihringer. Es brauche solch plakativer Aushängeschilder, um das allgemeine Gerücht zu zerstreuen, Menk verlasse Monheim ganz.
Die jungen Künstler von „Tubuku“, die an der Fachhochschule Niederrhein Kommunikationsdesign studieren, haben die Kunstwerke gestaltet. „Ich wollte junge Leute dafür. Als ich daher einen Sprayer an dem Verteilerkasten an der Tankstelle Ecke Schwalbenstraße gesehen habe, habe ich ihn angesprochen“, berichtet sie. Alex Weigandt war gerade dabei, im Auftrag der Telekom auf dem Kasten eine örtliche Sehenswürdigkeit, den Schelmenturm, in eine naturalistische Landschaft zu betten. Mit Unterstützung der FH ließen die Sprayer unter dem Titel „Bunte Stadt“ auch auf Stromkästen in Krefeld Fantasielandschaften entstehen. Sie haben dieses Projekt mit einem Video dokumentiert und verbreiten es über die Sozialen Netzwerke.
Die Idee zu den Motiven auf dem Menk-Gelände hatten die Sprayer selber. Sie habe nur die Vorgabe gemacht: etwas aus der heimischen Tierwelt, sagt Lilo Ihringer. „Die Motive beziehen sich auch auf die autarken Wassersysteme, für die Menk Behältnisse aus Beton herstellt“, sagt Alex Weigandt. Außerdem gelten die dargestellten Tiere als Krafttiere, wobei etwa der Feuersalamander für Zerstörung und Wiedergeburt steht, die Meise für Verspieltheit. Sie wurden in einer Mischung aus Aerosol- und Acrylfarben zum Leben erweckt.
Weigandt findet, dass er und sein Kompagnon Jaroslaw Masztalerz wahre Eyecatcher geschaffen haben, die auch den Stadteingang aufwerten. Der Monheimer ist schon seit 18 Jahren im Sojus 7 aktiv, unter anderem hat er dort den grinsenden Hai kreiert, der den Betrachter durch ein Bullauge anschaut. Im Februar plant Tubuku eine größere Kunstaktion in den zum Abriss bestimmten Produktionshallen von Menk. Wiegandt: „Wir werden die Flächen nicht nur bemalen sondern auch als Projektionsfläche nutzen.“