Befragung junger Eltern: Familien im Mittelpunkt
In den nächsten Tagen werden von der Stadt Fragebögen verschickt, die den U3-Bedarf genauer ermitteln sollen. Außerdem sollen Eltern mitbestimmen.
Monheim. Die Familie — das unbekannte Wesen. Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung, wird damit bald Schluss sein. Freilich soll das nicht geschehen durch Hinterherspionieren, sondern durch anonyme Befragungen. „Doch wir hoffen, dass wir am Ende so viel verwertbare Infos haben, dass wir dem Ziel der Hauptstadt des Kindes noch ein Stück näher kommen“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.
Es sind gleich zwei Fragenkataloge, die demnächst in Umlauf kommen. Den Start macht ein mehrseitiges Papier an Eltern mit Kindern unter drei Jahren. Es wird in den nächsten Tagen verschickt. Gefördert vom Bund ist das Projekt von der Uni Dortmund federführend entwickelt worden. Rund 100 deutsche Städte beteiligen sich daran. Die Auswertung wird von einem externen Institut übernommen.
„Das garantiert Anonymität. Und trotzdem gehen wir davon aus, für Monheim neue Erkenntnisse zu bekommen“, sagt Alexandra Voos vom Bereich für Kinder, Jugend und Familie.
Tatsächlich könnte die Auswertung einige Sachen auf den Kopf stellen. So gibt es für die knapp 1000 Kinder unter drei Jahren in Monheim derzeit eine Quote von 29 Prozent an Kitaplätzen oder in Tagespflege. „Ab dem neuen Kindergartenjahr im Sommer wollen wir 38 Prozent erreichen. Bisher reicht das Platzangebot. Doch wie wird sich die Nachfrage entwickeln?“, stellt Zimmermann in den Raum.
Bisher angepeilt ist in einigen Jahren eine Quote von 50 Prozent. Doch wird die tatsächlich gebraucht? Antworten soll die Befragung geben. Die wird dabei das Stadtgebiet noch einmal differenzieren in verschiedene Bezirke wie beispielsweise Zaunswinkel/Altmonheim, Teile von Baumberg oder das Berliner Viertel. Vonseiten der Stadt hofft man auf einen Rücklauf von mindestens 40 Prozent. Ein portofreier Rückumschlag liegt bei.
Bleibt zu hoffen, dass so manche Familie nicht genervt sein wird. Denn es gibt eine zweite Befragung, die im Rahmen einer Studie Eltern von Kindern bis 14 Jahren umfasst. Und da kann es sehr wohl reichlich Familien passieren, dass sie beide Bögen bekommen, den zweiten bis Ende des Monats.
Doch bei der zweiten Aktion, zu der vor einer Woche bereits sogenannte Multiplikatoren aus Kitas und Schulen eingeladen worden waren, geht es vor allem darum, dass unter dem Motto „Eltern bestimmen mit“ vom Jugendamt Anregungen für ein noch besseres Umfeld für Familien gesammelt werden sollen. Entgegen der anderen Aktion kommt dieser Fragenkatalog nicht mit der Post, sondern wird über besagte Kitas und Schulen verteilt.
Mögliche Fragen zu beiden Aktionen beantwortet Alexandra Voos unter Telefon 02173/951 5156.