Therapie: Hilfe bei den Delfinen
Der fünfjährige Jaycen Schlesinger leidet am Down-Syndrom. Eine ungewöhnliche Therapie bringt Fortschritte, ist aber sehr teuer.
Monheim. Marion Schlesinger kann sich wohl zurecht als erfahrene Mutter bezeichnen. Doch wenn sie fünf Jahre zurückdenkt, dann war es für sie ein unglaublich einschneidendes Erlebnis. Drei Kinder hatte sie schon. Das Familienglück lief nach Plan. Dann kam Jaycen. „Die Diagnose traf uns völlig unerwartet. Wir hatten ein gesundes Kind erwartet“, sagt sie. Der Jüngste kam jedoch mit dem Down-Syndrom zur Welt. Doch Marion Schlesinger sagt auch: „Hätte ich am Tag der Geburt gewusst, wie sehr Jaycen unser Leben bereichert, hätte ich nicht eine Träne geweint. Er ist einfach ein totaler Sonnenschein.“
Das Down-Syndrom ist ein genetischer Defekt. Neben körperlichen Merkmalen wie mandelförmigen Augen sind auch geistige Beeinträchtigungen damit verknüpft. Da macht auch der heute fünfjährige Jaycen keine Ausnahme. „Aber es gibt ganz spezielle Therapien, die besonders helfen können. Doch leider werden sie von deutschen Krankenkassen nicht bezahlt“, sagt die Mutter.
Eine davon ist eine Delfin-Therapie, die auf Curacao auf den Niederländischen Antillen in der Karibik angeboten wird. Doch sie kostet 12 000 Euro. „Einmal war ich bereits mit Jaycen dort. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was da zwischen Himmel und Erde geschieht. Vielleicht ist es die Ausstrahlung der Tiere, vielleicht deren Ultraschalllaute. Tatsache ist: Es hilft“, sagt die Monheimerin.
Dabei ist Marion Schlesinger die Materie grundsätzlich nicht fremd. Sie selbst ist Reittherapeutin. „Aber die Fortschritte, die Jaycen in den zwei Wochen bei den Delfinen gemacht hat, sind einfach toll“, sagt sie. Sowohl der Bewegungsapparat als auch das Sprachzentrum hätten sich weiterentwickelt.
Der Fünfjährige ist auch in Deutschland ständig in Behandlung. Doch eine solche Therapie gibt es hier nicht. Hinzu kommt, dass die Experten aus Übersee laut Familie Schlesinger dringend gerade in jungen Jahren weitere Delfin-Therapien empfehlen.
Was fehlt, ist das Geld. Auf Facebook läuft deshalb bereits die Aktion „Wir für Jaycen“. Fast 4500 Besucher der Seite haben sie bereits mit einem „gefällt mir“ bewertet — darunter auch viele Monheimer. Und es wurden bisher 6000 Euro gespendet.
„Ich hoffe, dass wir weitere Therapien ermöglichen können. Denn unser Ziel ist es definitiv, dass Jaycen eine ganz normale Monheimer Schule besuchen kann“, so die Mutter. Einen großen Schritt dahin tut er bereits. Der Fünfjährige geht — wenn auch nur stundenweise — täglich in einen ganz normalen Kindergarten. Es ist die Awo-Kita an der Robert-Koch-Straße.