Belohnung für das Ehrenamt
Für freiwillige Helfer sollen neue Anreize geschaffen werden. Doch nicht in Form einer Sparkarte wie in anderen Städten.
Langenfeld. In 125 Städten in ganz NRW gibt es sie schon, die Ehrenamtskarte. Doch Langenfeld tut sich mit der Realisation dieser Honorierung für Ehrenamtliche noch schwer. Marion Prell, Beigeordnete und Fachbereichsleiterin für Soziales weiß warum: „Die Ehrenamtskarte darf nur an Erwachsene verteilt werden. Wir wollten aber auch unsere jugendlichen Ehrenamtler honorieren und suchen deswegen noch nach einer Möglichkeit der Honorierung für alle Langenfelder Ehrenamtlichen.“
Die Ehrenamtskarte, wie sie 2009 vom Land NRW vorgestellt wurde, soll ein Zeichen der Anerkennung bürgerlichen Engagements in der Gemeinde sein. Jeder, der sich seit mindestens zwei Jahren, im Minimum fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden jährlich ohne Vergütung in Langenfeld engagiert, könnte so eine Karte beantragen. Mit der Karte bekommt man dann Vergünstigungen, beispielsweise im Kino, Schwimmbad oder bei teilnehmenden Einzelhändlern. So läuft es etwa in Monheim oder Leichlingen. „Unsere Ehrenamtler sind uns natürlich sehr wichtig, denn ohne sie würde vieles in der Stadt nicht laufen“, sagt Marion Prell. „Wir wollen ihnen auch zeigen, dass uns das bewusst ist.“
In der vergangenen Ratssitzung hatte Prell deswegen den Auftrag bekommen, alle Ehrenamtlichen in der Stadt aufzulisten und sich zu überlegen, wie eine sinnvolle Honorierung aussehen könnte, die auch für die jugendlichen Ehrenamtlichen in Frage käme. Im Sozialausschuss am Mittwoch kommt das Thema erneut auf den Tisch. In einem Antrag forderte die CDU die Verwaltung auf, mögliche Förderansätze und Anreize für das Ehrenamt zu beschreiben.
„Man muss bereits in jungen Jahren Anreize bieten und zeigen, dass es sich lohnt, sich ehrenamtlich zu engagieren. Nicht finanziell, aber durch die Anerkennung der Kommune“, sagt Ulrich Moenen Fachbereichsleiter Jugend, Schule, Sport. Die Ehrenamtskarte findet Moenen nicht sinnvoll. „Wir wollen vor der Volljährigkeit nicht Halt machen. Die zentralen Vorgaben für die Ehrenamtskarte sind unglücklich, denn sie grenzen einen wichtigen Teil der Ehrenamtlichen, die Jugendlichen, völlig aus.“
Auch die Möglichkeit, durch Vergünstigungen das Ehrenamt zu honorieren sieht Moenen kritisch. „Es gab vor Jahren bereits eine Jugendleiterkarte. Aber sie ist daran gescheitert, dass kein Unternehmen so richtig mitmachen und Vergünstigungen anbieten wollte.“ Die Gefahr sieht Moenen bei der Ehrenamtskarte auch. Moenen fände ein Fest, das die Stadt ausrichtet, um die jungen Ehrenamtlichen ins Rampenlicht zu stellen, sinnvoller.