Bürgerentscheid zum Erhalt der Realschule ist gescheitert
Monheim. Bleibt die Realschule bestehen, wie es eine Elterninitiative, unterstützt von der CDU, fordert? Oder wird sie von der neuen Sekundarschule abgelöst, wie es alle anderen Ratsfraktionen fordern?
Monheim. Bleibt die Realschule bestehen, wie es eine Elterninitiative, unterstützt von der CDU, fordert? Oder wird sie von der neuen Sekundarschule abgelöst, wie es alle anderen Ratsfraktionen fordern?
Am Sonntag konnten es die Monheimer selbst bestimmen — im Rahmen eines Bürgerentscheids. Knapp 33 000 Stimmberechtigte waren aufgerufen. Bis zum Mittag lag die Wahlbeteiligung bei etwa zehn Prozent. Die Initiative zum Erhalt der Realschule benötigte aber eine Mehrheit von 20 Prozent der Stimmen.
Gegen 19.10 Uhr wurde bereits klar: Der Bürgerentscheid war gescheitert. Zwar lag die Wahlbeteiligung bei etwas über 22 Prozent. Jedoch 35 Prozent (2569 Wähler) stimmten gegen den Erhalt der Lise-Meitner-Realschule.
Die Elterninitiative bekam mit 64,9 Prozent 4750 Ja-Stimmen. Das war deutlich zu wenig. Es hätten 6560 Wähler sagen müssen: Ja, wir wollen, dass die Lise-Meitner-Realschule in ihrer jetzigen Form erhalten bleibt.
„Ich hätte mir ein deutlicheres Ergebnis für die Sekundarschule gewünscht. Aber Fakt ist: Der Bürgerentscheid zum Erhalt der Realschule ist klar gescheitert. Es ist eine demokratische Entscheidung. Das sollten nun alle akzeptieren“, sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann in einer ersten Stellungnahme. Nun müsse man die Sekundarschule gemeinsam auf den Weg bringen.
„Wir bedanken uns bei allen, die uns unterstützt haben. Wir respektieren die Entscheidung. Es hat nicht gereicht. Auch wenn das Abstimmungsergebnis eindeutig ist. Es ist uns nicht gelungen, genügend Bürger zu mobilisieren“, sagte Helmut Wilk, Vorsitzender des Fördervereins der Realschule enttäuscht.
Nun hofft er, dass die „positive Abwicklung“ auch funktioniere. Denn die Realschule soll gemeinsam mit der Anton-Schwarz-Hauptschule am Berliner Ring zur Sekundarschule werden. Diese wiederum wird dann mit dem Otto-Hahn-Gymnasium kooperieren zwecks möglicher Vorbereitung auf die Oberstufe.
„Fast 65 Prozent für den Erhalt ist eine deutliche Tendenz. Aber es hat nicht gereicht. Wir erkennen das an“, sagte CDU-Fraktionschef Tim Brühland betrübt zum Ergebnis. SPD-Frontfrau Ursula Schlößer hingegen war bestens gelaunt — wie außer der Union alle Ratsmitglieder.
Marion Prondzinsky (FDP) appellierte in Richtung Norbert Erven, Leiter der Realschule, sich nun der Arbeitsgruppe anzuschließen, die das Konzept für die Sekundarschule erstellt. „Die Realschule hat sich als einzige Schule Monheims bisher nicht daran beteiligt. Nach dem Bürgervotum wird es nun höchste Zeit.“ Erven selbst war nicht zur Präsentation der Wahlergebnisse im Ratssaal erschienen.
Am Donnerstag wird in Sachen Sekundarschule der zuständige Ausschuss tagen. „Wir haben alles vorbereitet. Das mussten wir parallel zum Bürgerentscheid. Sonst wäre uns die Zeit davon gerannt“, sagte Uwe Trost, in Reihen der Stadtverwaltung federführend in Sachen Schulen.
Möglichst bald muss der Antrag auf Einführung der Sekundarschule in Düsseldorf eingereicht werden. Und bei Genehmigung sollen bereits zum neuen Schuljahr die ersten Kinder auf die Sekundarschule gehen. Der Bürgermeister rechnet damit, dass vier Eingangsklassen gebildet werden.