Bürgerentscheid: Der Tag der Entscheidung
Wie sieht die künftige Schullandschaft aus? Die Monheimer haben es am Sonntag selbst in der Hand. 32 800 Wahlberechtigte sind aufgerufen zum Urnengang.
Monheim. Am Sonntag ist es so weit: Der Bürgerentscheid über Monheims künftig Schullandschaft steht an. „Soll die Lise-Meitner-Realschule am Berliner Ring in ihrer jetzigen Schulform als eigenständige Realschule erhalten bleiben?“, lautet die Frage. Es kann nur „Ja“ oder „Nein“ geantwortet werden.
Zur Erinnerung: Die Stadtverwaltung sowie alle Ratsmitglieder mit Ausnahme der CDU sind für eine Zusammenlegung der Haupt- mit der Realschule. Die Hauptschule muss ohnehin in einigen Jahren wegen der geringen Anmeldezahlen geschlossen werden.
Am Berliner Ring soll dann eine so genannte Sekundarschule entstehen. Laut Bürgermeister Daniel Zimmermann mit mehr Lehrern und kleineren Klassen. Gegner verweisen darauf, dass die Realschule sich bewährt habe.
Nun haben die Bürger das Wort. Die elf Stimmlokale im Stadtgebiet sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Per Briefwahl haben bisher rund 1200 Monheimer ihre Stimme abgegeben.
Doch es reicht keineswegs eine einfache Mehrheit beim Bürgerentscheid. Denn es müssen mindestens 20 Prozent (etwa 6560 Stimmen) der fast 32 800 Wahlberechtigten sein. Abstimmen darf jeder Monheimer ab 16 Jahren, der EU-Bürger ist — beispielsweise auch Spanier oder Italiener.
Ein mögliches Szenario: Die Wahlbeteiligung liegt tatsächlich bei 20 Prozent. Allerdings haben fünf Prozent mit „Nein“ gestimmt. Dann ist der Bürgerentscheid gscheitert.
Spannung pur dürfte ab 18 Uhr im Ratssaal (Rathaus) garantiert sein. Denn nach der Schließung der Wahllokale beginnt direkt die Auszählung. Die Ergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen werden dann nacheinander präsentiert. „Aller Monheimer sind dazu herzlich eingeladen“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann.
Egal, wie der Bürgerentscheid ausgeht: Bereits am Donnerstag, 17. November, gibt es eine Sondersitzung der Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport. Dann werden die Weichen in Sachen Schulen gestellt.
Sollten die Befürworter der Realschule gewonnen haben, ist das bindend für die Politik. Ist der Bürgerentscheid gescheitert, muss die Sekundarschule mit Hochdruck auf den Weg gebracht werden. Die Zeit drängt. Denn in den nächsten Wochen muss der Antrag in Düsseldorf vorliegen.
Doch die Befürworter der Sekundarschule haben ihre Hausaufgaben bereits im Vorfeld gemacht. Eine Arbeitsgruppe, der unter anderem Petra Pesch (Konrektorin der Hauptschule) und Hagen Bastian (Leiter des Gymnasiums) angehören, hat bereits ein pädagogisches Konzept erstellt.
Das Gymnasium soll nämlich Kooperationspartner werden. Die Sekundarschule bietet nämlich, ähnlich wie das Gesamtschulsystem, auch die Möglichkeit einer Vorbereitung auf das Abitur.