CDU-Quartett bewirbt sich für den Landtag
Heute steht der erste Vorstellabend im Wahlkreis 36 auf dem Programm. Am 27. Oktober nominiert die Fraktion schließlich ihren Kandidaten.
Langenfeld/Monheim. Vier Bewerber, drei Vorstellabende, ein Kandidat. Darum geht es ab heute in der CDU im Südkreis Mettmann. Ziemlich genau acht Monate vor der Landtagswahl am 14. Mai beginnt offiziell das Rennen um die CDU-Kandidatur im Wahlkreis 36. Im Monheimer „Pfannenhof“, Turmstraße 2, findet heute ab 19 Uhr der erste Vorstellabend statt, der zweite folgt morgen im Flügelsaal des Langenfelder Kulturzentrums (Hauptstraße 133, 19 Uhr), der dritte am Donnerstag, 13. Oktober, in Hilden.
Darüber entschieden, wer den Wahlkreis 36 letztlich für die CDU zuückerobern soll, wird am Donnerstag, 27. Oktober. Dieser Nominierungsparteitag ist nicht zufällig in der Langenfelder Stadthalle. Denn die Langenfelder CDU hat mit 580 Mitgliedern etwas mehr als der Stadtverband Monheim und die CDU Hilden-Süd zusammen. Würde die Langenfelder CDU also einen — „ihrer“ — Bewerber ins Rennen schicken und die überwiegende Mehrheit ihrer Mitglieder stünde hinter dem Kandidaten, dann wäre die Sache wohl ziemlich klar. Die Realität sieht aber dann doch anders aus.
Denn aus Langenfeld gehen gleich zwei Christdemokraten ins Rennen — ohne dass sie die Kandidaten ihres Stadtverbandes wären. Im Gegenteil: Die Langenfelder CDU-Chefin Barbara Aßmann macht kein Hehl aus ihren Sympathien für die einzige Frau im Bewerberquartett, Claudia Schlottmann aus Hilden. Für nicht unwahrscheinlich halten es deshalb manche Insider, dass im Falle einer Stichwahl am 27. Oktober kein Langenfelder Kandidat mehr dabei ist. Ein solches Duell käme zustande, wenn keiner der Bewerber im ersten Wahlgang die absolute Stimmenmehrheit erhielte. Andere Christdemokraten halten Prognosen für Kaffesatzleserei: „Entscheidend wird sein, wie die Kandidaten am 27. Oktober bei den Mitgliedern ankommen“, heißt es. Und das sind die (bisher) vier Bewerber:
Er hat im Frühjahr seinen Master-Abschluss in Politikwissenschaft gemacht und arbeitet seit Juli beim Flughafen Köln/Bonn (Abteilung Politik und Regierungsbeziehungen). Viele Parteifreunde empfehlen ihm deshalb, sich erst einmal beruflich zu etablieren, anstatt gleich die Politik zum Beruf zu machen, nach dem Motto „Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal“. Die Chancen des Ratsherrn, CDU-Stadtverbandsvizevorsitzenden und Chefs der Kreis-JU dürften deshalb eher bescheiden sein. Doch seine Planungen sind ohnehin langfristiger Natur. Und den langen Atem, den man für solide Politik braucht, hat der Hobby-Taucher.
Sie hat offiziell gleich zwei CDU-Vereinigungen hinter sich: ihren eigenen Stadtverband und die Frauen-Union. Deren Kandidatinnen sind allerdings bei den Urwahlen in Nordkreis und in Mitte abgeschmiert. Möglicherweise ist dies sogar ein Vorteil für Schlottmann, weil sich der eine oder andere Christdemokrat sagen wird: Wenigstens eine Landtagskandidatin im Kreis sollte es schon sein. Die zweifache Mutter ist Geschäftsführerin der CDU-Fraktion im Hildener Stadtrat und Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Sport. In der Schulpolitik werfen Schlottmann und ihre parteiinternen Mitbewerber der rot-grünen Regierung in Düsseldorf große Versäumnisse vor: Der Unterrichtsausfall in NRW sei „katastrophal“ hoch, bemängelt die Hildenerin.
Er trat vor zwei Jahrzehnten „wegen Wolfgang Bosbach“ in die CDU ein. Die Talkshow-Größe aus Bergisch-Gladbach hält diejenigen Bürgerlich-Konservativen bei der Stange, die trotz elf Jahren Kanzlerin Merkel noch nicht zu den Nichtwählern oder der AfD geflüchtet sind. „Ich schätze offene Worte, bin aber selbst nicht so extrovertiert wie er und mehr Teamplayer“, sagt Werner. Seit 2004 sitzt der dreifache Vater im Stadtrat, seit 2014 überdies im Kreistag. Beruflich ist Werner Partner der Rechtsanwaltskanzlei SWN — zusammen mit Rainer Schlottmann, dem Ehemann von Claudia.
Er war als Ingenieur und Unternehmer erfolgreich, ehe er in die Politik ging. 2005 nahm er dem damals starken Mann der Monheimer SPD, Werner Bischoff, das Landtags-Direktmandat ab — verlor es aber 2012 an Jens Geyer (SPD Monheim). Der Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung Langenfeld hat sich auch nach dieser Wahlschlappe für die jährliche Berufsorientierungsbörse Bob in der Stadthalle eingesetzt. Wirtschaftspolitik ist auch landespolitisch sein Steckenpferd.