Das Geschäft mit der Pappe
Bei Seyfert Service werden Pappaufsteller mit Produkten bestückt. Sie sollen zum Beispiel in Supermärkten Kunden anlocken.
Monheim. In der Fertigungshalle der Seyfert Service GmbH herrscht geordnetes Chaos. In der einen Ecke öffnen Mitarbeiter die Kartons, in denen die Windelpackungen angeliefert wurden, an anderer Stelle werden die sogenannten Verkaufsdisplays, Aufsteller aus Pappe, aufgebaut. In einem weiteren Schritt werden die Displays mit den Windelpackungen bestückt, mit Folie umwickelt und für den Transport in die Supermärkte bereitgestellt.
Musik klingt aus den Lautsprechern. Wolfgang Otto, Seyfert Deutschland GmbH, und Qualitätsmanager Carsten Bonkowski blicken vom Balkon auf das Treiben in der Halle. „Jeden Morgen sieht es hier anders aus. Die Produktionslinien ändern sich, um flexibel und schnell auf die Kundenwünsche reagieren zu können“, sagt Bonkowski. Durch Maschinen sei diese Arbeit nicht zu ersetzen: „Der Mensch ist die flexibelste Maschine“, sagt Betriebsleiter Lutz Hamacher.
Bereits 2004 beim Richtfest Im Rottfeld hatte Wolfgang Otto das Versprechen gegeben: „Wir wollen die Mitarbeiterzahl erhöhen. 120 sollen es werden.“ 2009 wurde die 100-er-Grenze geknackt, in diesem Jahr das Versprechen schließlich eingelöst. Sieben Millionen Euro hatte das Unternehmen investiert. „Die Seyfert Service GmbH ist ihren Kinderschuhen entwachsen“, sagt Qualitätsmanager Bonkowski.
Die Seyfert Service GmbH ist hauptsächlich für die sogenannte Displayfertigung und deren Bestückung zuständig. Damit sind Aufsteller gemeint, die in Supermärkten stehen, um Kunden auf besondere Aktionen aufmerksam zu machen — Angebote beispielsweise von Waschmitteln oder Windeln. Sie werden auf Kundenwunsch aufgebaut.
Damit ist der Standort Monheim für Seyfert aber noch keineswegs ausgeschöpft. Denn die Displays selbst werden nur etwa 500 Meter weiter an der Industriestraße hergestellt bei Seyfert Wellpappe. Der Unternehmensteil hat etwa 140 Mitarbeiter und profitiert durch die Service GmbH — das Unternehmen hat sich seinen eigenen Dienstleister geschaffen und kann konfektionierte Ware anbieten.
Denn aus der Produktion an der Industriestraße gehen die aus Pappe gefertigten Ständer zum Aufbau ins Rottfeld. Einen Pappständer, der mit wenigen Handgriffen aufzustellen ist, hat sich das Unternehmen bereits patentieren lassen.
Mit zwölf Mitarbeitern startete das Schwesterunternehmen, die Seyfert Service GmbH. „Wir bieten Menschen einen festen Arbeitsplatz, die auf dem Arbeitsmarkt sicherlich Schwierigkeiten hätten“, sagt Carsten Bonkowski. Es sei für viele der erste Schritt, um auf den Arbeitsmarkt zurückzufinden. „Es gibt einige Mitarbeiter, die bei uns aufgestiegen sind, die als Packer angefangen haben und heute Produktionsleiter sind“, sagt Carsten Bonkowski.