Der „Club der roten Bänder“ dreht ab heute in Monheim
Die Aufnahmen für die zweite Staffel der Vox-Serie entstehen in einem Bürogebäude an der Mittelstraße.
Monheim. Mit seiner ersten eigenproduzierten Serie „Club der roten Bänder“ erzielte der Fernsehsender Vox in 2015 einen Überraschungshit. Und weil die Einschaltquoten alle Erwartungen übertrafen, fiel schon Ende 2105 die Entscheidung, eine zweite Staffel zu drehen — vor allem in Monheim. Bereits im vergangenen Jahr wurde als Drehort ein zum Teil leerstehendes Bürogebäude in der Mittelstraße genutzt. Ab Dienstag, 31. Mai, geht es nun dort weiter. Die Räume verwandeln sich dann in ein Krankenhaus, das „Zuhause“ der sechs Jugendlichen, die dort gemeinsam mit unbändiger Lebenslust gegen ihre Krankheiten kämpfen. „Club der roten Bänder“ basiert übrigens auf den wahren Erlebnissen von Albert Espinosa. In einem Roman beschreibt der katalanische Autor autobiografisch seine Jugend, die vom Kampf gegen den Krebs geprägt war.
Während für die erste Staffel in Monheim fast ausschließlich im Gebäude an der Mittelstraße gedreht wurde, soll sich das diesmal ändern. Unter anderem ist vorgesehen, am 17. Juni Nachtaufnahmen in der Alten Schulstraße zu filmen. Die Dreharbeiten der Bantry Bay Productions enden voraussichtlich Ende September.
Sechs Teenager in der Onkologie — vor diesem schweren Thema schreckten auch Berthold Scheuss und Sándor Pergel nicht zurück. Sie ließen sich durch die preisgekrönte Vox-Serie zu einem Musical inspirieren. Ein Auszug wird am Sonntag, 5. Juni, 19 Uhr sozusagen als Preview in der Stadthalle Langenfeld beim Orchesterkonzert der Jugendmusikschule geboten. „Wer müde ist, wird sanfter“, lautet der Titel des balladenmäßigen Stücks. Die Inszenierung und das Libretto für das Musical sowie auch der einfühlsame Song-Titel stammen von Sándor Pergel. Die Musik schreibt Berthold Scheuss, Fachleiter an der Langenfelder Musikschule.
Fertig wird das Musical allerdings erst 2018, zum 70-jährigen Bestehen der Stadt. Denn auch, wenn Dramaturgie und Musik schon weit fortgeschritten sind, braucht es noch Zeit, die richtigen Darsteller zu finden. „Und für die Proben rechnen wir ein Jahr“, sagt Scheuss. Alle 16 Rollen sind übrigens noch nicht besetzt. „Da werden wir noch einige Castings veranstalten müssen. Es kann auch sein, dass wir Leute brauchen, die nur schauspielern und gar nicht singen“, sagt Scheuss. Die sechs Hauptdarsteller — die jungen Patienten auf der Krankenstation — sollten zwischen 14 bis 25 Jahre alt sein. Älter sind natürlich die Eltern und das Klinikpersonal.
Der Plot fürs Musical, sagt Scheuss, habe nichts mit der Vox-Serie zu tun, sondern werde nach dem Buch von Albert Espinosa gemeinsam mit dem Autor entwickelt. „Sandor Pergel ist derzeit wieder in Barcelona bei Espinosa, um mit ihm das weitere Vorgehen abzusprechen“, sagt der Musiker. Musikalisch wird es Rap, Rock und die klassische Musical-Musik geben. „Ich will die Position der Ärzte und die der Jugendlichen durch unterschiedliche Musikrichtungen darstellen. Es wird auch ein Rhythmus-Stück mit Alltagsgegenständen aus dem Krankenhaus geben, eine Art Stomp“, so Scheuss. Auf jeden Fall soll der Zuschauer nicht geknickt aus der Vorstellung gehen, sondern etwas Positives mitnehmen.