Für den Artenschutz: Langenfeld blüht auf
Für Biene, Kiebitz & Co säen Landwirte rund 25 000 Quadratmeter Wildblumen entlang der Feldwege. Die Stadt gibt 5000 Euro dazu.
Langenfeld. Thomas Krings hatte den Boden bereitet. „Die Saat ist aufgegangen“, stellt der Landwirt vom Gladbacher Hof am Rande seines Rübenackers fest. Dort wachsen auf einem fast fünf Meter breiten Streifen Blumen heran, die in wenigen Wochen blühen sollen. Weil sich neben der Familie Krings fünf weitere Landwirte an diesem städtischen Naturschutz-Projekt beteiligen, wird Langenfelds Landschaft wieder richtig bunt.
„Auf mehr als sieben Kilometer Länge werden sich die Blühstreifen erstrecken“, sagt der städtische Landschaftsplaner Jens Mischel. Bei einer Mindestbreite von zweieinhalb Metern kommen nach seinen Angaben fast 25 000 Quadratmeter Blumen zwischen Feldwegen und Äckern zusammen. In erster Linie diene dieses von der Stadt mit 5000 Euro bezuschusste Programm dem Artenschutz. „Wildbienen, aber auch Honigbienen und andere Insekten nutzten das üppige Nahrungsangebot der Blühstreifen.“ Auch für Vögel, wie den Kiebitz, seien das wertvolle Lebensräume. Nach Angaben des städtischen Planungsamtsleiters Stephan Anhalt sollen rote Mohnblumen, blaue Kornblumen, gelbe Sonnenblumen und andere zu einer bunten Mischung beitragende Pflanzen aber auch Spaziergänger und Radfahrer erfreuen.
„Anders als im vergangenen Jahr haben die Landwirte diesmal von uns die zentral eingekauften Saatmischungen bekommen.“ Damit reagiere die Stadt auf Kritik aus dem Vorjahr, als Umweltschützer auf Blühstreifen den ungeliebten japanischen Staudenknöterich entdeckt hatten. Nach Mischels Worten soll durch die ausgewählte Mischung „eine möglichst gleichbleibende Qualität erzielt werden, sofern dies Standort und Bodenbeschaffenheit erlauben“.
Weil die Samen diesmal gratis zur Verfügung gestellt werden, bekommen die beteiligten Landwirte statt zuvor 25 diesmal nur 20 Cent pro Quadratmeter als Entschädigung für den blumenbedingten Ernteausfall am Rande ihrer Äcker.
Laut Mischel sind 17 verschiedene Pflanzen- und Blumenarten bereits seit Anfang Mai ausgesät worden. „Vornehmlich werden sich die Schafgarbe, die Kornblume, der Klatsch-Mohn, die Ringelblume, die Sonnenblume und die auch als Bienenfreund bekannte Phacelia in den Blühstreifen finden.“
An insgesamt 16 Standorten seien sie eingesät worden. Schwerpunkte seien dabei neben den Feldwegen in der Nähe des Gladbacher Hofs noch die Bereiche an der Götsche in Richrath, rund um die Dückeburg in Reusrath, am Katzberg in Berghausen sowie nördlich des Landschaftsparks Fuhrkamp in Richtung Hilden. Mischel zufolge geht die Saat bereits gut auf und entwickelt sich gut. „Dies liegt auch an der aktuellen Witterung mit viel Regen in den letzten Tagen. Im vergangenen Jahr hatte uns die Trockenheit an einigen Stellen Probleme bereitet.“