Sechstes Schuhgeschäft öffnet bald

Ein Traum für jede Frau: In Langenfeld gesellt sich an der Hauptstraße in der Innenstadt demnächst ein weiteres Schuhgeschäft hinzu.

Foto: Archiv/dpa

Langenfeld. Der Langenfelder legt Wert auf einen guten Haarschnitt, isst gerne Brötchen und Kuchen und hat zu Hause einen überquellenden Schuhschrank. Zu dieser Erkenntnis könnte man kommen, wenn man einen Blick auf den Branchenmix im Stadtzentrum wirft: Friseure, Bäckereien und Schuhgeschäfte, nicht zu vergessen Apotheken beherrschen die Einkaufszone.

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Nicht mehr lange, und wir dürfen uns über einen sechsten Schuhladen an der Hauptstraße freuen — „Viva la Moda“ in der Schoppengassen und „Shoes und More“ in der Stadtgalerie nicht mitgerechnet. In Kürze eröffnet die polnische Kette CCC Shoes & Bags im ehemaligen Tacco-Laden neben der Parfümerie Platen. Noch schweigt CCC über das Eröffnungsdatum. Das Angebot umfasst Taschen und Schuhe für Männer, Frauen und Kinder im unteren bis mittleren Preissegment.

Und was halten die Langenfelder von so vielen Schuhgeschäften in unmittelbarer Nähe? „Ich finde das gut. In großen Städten hat man die Schuhläden auch konzentriert. Und wir wollen ja schließlich eine kleine Großstadt sein“, sagt Martina Huxholl aus Immigrath. Ähnlich sieht es Hiltrud Markett, Vorsitzende der Werbegemeinschaft IG Hauptstraße. „So viele Schuhläden sind kein Problem, die beleben sich gegenseitig. Was wir allerdings dringend wieder brauchen, ist ein Lebensmittelgeschäft in der Stadtmitte und an der oberen Hauptstraße einen Drogeriemarkt. Wir haben viele alte Leute mit der fußläufigen Nahversorgung und der guten Infrastruktur in die Stadtmitte gelockt. Nun sehe ich, wie sich die Bewohner des Paeschke-Baus gegenüber vom Berliner Platz mit dem Rollator bis zum Drogeriemarkt in der Stadtmitte quälen.“

Das Thema beschäftigt seit der Schließung von Kaiser’s offenbar viele Langenfelder noch mehr als ein neuer Schuhladen. Der Citymanager solle sich des Themas vorrangig annehmen, so die Meinung nicht nur eines Passanten. Nicht totzukriegen ist das Gerücht von einem Edel-Aldi aus der Schweiz, der Interesse angemeldet habe. Ob dies realisiert wird, steht in den Sternen.

Ein neuer Lebensmittelmarkt in der Stadtmitte ist auch der Wunsch von Martina Seuser, Leiterin der Stadtbücherei. Obgleich sie grundsätzlich nichts gegen ein weiteres Schuhgeschäft einzuwenden hat. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, sagt sie, beklagt aber die fehlende Individualität im Stadtzentrum. Natürlich sei eine größere Vielfalt wünschenswert. „Das lohnt sich offenbar aber nur noch für Ketten. Schade, dass es kaum noch inhabergeführte Läden wie früher Lederwaren Hermanns gibt“, sagt sie.

Schuhe zumindest gibt es nun also bald satt in Langenfeld, aber leider nicht zur Zufriedenheit aller Konsumentinnen. Britta Baust und Vera Kammermeier vermissen beide ein „hochwertigeres Angebot“. „Meine Kinder gehen schon mal zu Deichmann, ich eher nicht“, sagt Britta Baust. „Zum Schuhkauf fahre ich meistens nach Köln. In Langenfeld finde ich oft nichts für meinen Geschmack.“ Vera Kammermeier hätte sich statt eines weiteren Preiswert-Ladens ein etwas ausgefalleneres Geschäft gewünscht — so wie die italienische Schuhboutique „Cariola“, die es vor Jahren einmal in der Schoppengasse gab. „Da habe ich sehr viel gekauft“, sagt sie. Heute fährt sie nach Düsseldorf.

Apropos Schuhdiscount: Die Firma Deichmann schreckt die künftige CCC-Konkurrenz im ähnlichen Segment nicht. „Wenn schon wieder ein neuer Schuhladen dieser Größe in Langenfeld eröffnet, ist das ein Zeichen für einen florierenden Einzelhandel“, sagt Ulrich Effing, Pressesprecher des Unternehmens. „Der Kunde wird davon nur profitieren. Er wird eine größere Auswahl haben. Und wir werden uns mit der neuen Situation auseinandersetzen. Der Wettbewerb gehört schließlich zum Markt.“