Sekundarschule: Mehr Raum für Inklusion
Der Stadtrat bewilligt den Ausbau des Schulzentrums am Berliner Ring
Monheim. Die Monheimer Sekundarschule wird fünfzügig ausgebaut. Das beschloss der Stadtrat jetzt mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU. Aus diesem Grund wird sich das geplante Budget für das neue Schulzentrum am Berliner Ring um rund vier Millionen Euro auf 18,5 Millionen Euro erhöhen, sagte Bürgermeister Daniel Zimmermann den Politikern. Bereits beschlossen ist das Raumprogramm für das Otto-Hahn-Gymnasium. Die Mittel für den neuen Zug an der Sekundarschule werden im Nachtragshaushalt bereitgestellt, um das Projekt direkt nach den Baubeschluss vergeben zu können.
Weil Monheim seit 2013 eine „große Trendwende“ erlebe und mehr Familien mit Kindern in die Stadt ziehen, so der Bürgermeister, stehe die Schulentwicklungsplanung vor anderen Vorzeichen als einige Jahre zuvor.
Die obere Grenze des Wachstumsszenarios, das Dr. Detlef Garbe in seinem im Juni 2015 erstellten Gutachten ausgerechnet habe, sei erreicht worden. Er habe seine Planungen auf Einwohnermeldedaten und Schülerwanderungen aufgebaut, erläuterte Zimmermann.
Demnach müssten die Kapazitäten an der Sekundarschule und an der Gesamtschule theoretisch auf 4,5 beziehungsweise 6,5 Züge ausgeweitet werden. Aus organisatorischen Gründen — und in Absprache mit den Schulen — habe man sich darauf verständigt, den Platz am Standort der Sekundarschule zu schaffen. „Wir wollen die Inklusion verwirklichen und setzen verstärkt auf gemeinsames Lernen“, argumentierte der Bürgermeister. „Das hat natürlich Auswirkungen auf den Raumbedarf.“ Die heute vorgelegte Maßnahme sei nur ein Schritt von vielen. Das Büro Garbe & Lexis habe sich jede Schule einzeln angesehen. Die Standards der Schulentwicklungsplanung hätten alle Fraktionen im Stadtrat längst beschlossen.
Werner Goller (SPD) lobte das Vorgehen: Endlich verfüge die Stadt über die notwendigen Mittel, um die Planung auch tatsächlich umsetzen zu können. Das sei 2010 noch ganz anders gewesen. „Wir nehmen deshalb die Mittelsteigerung ohne zu Schnaufen in Kauf.“ Ganz anders äußerte sich CDU-Fraktionsvorsitzender Markus Gronauer. Er regte einen Masterplan Schulen an, um mehr Planungssicherheit zu haben. Damit stieß er auf Unverständnis. Lisa Pientak (Peto) konterte: „Es ist einfach eine falsche Behauptung. Die Schulpolitik in Monheim ist nicht planlos.“ Vor einem Jahr habe man ausführlich beraten. „Damals haben Sie keine Silbe dazu gesagt. Ich habe das Gefühl, dieses Konzept ist Ihnen völlig unbekannt.“ Tim Brühland (CDU) sprang seinem Parteikollegen zur Seite: „Das uns jetzt vorliegende Papier war noch in keinem Ausschuss!“
Durch die verlängerte Vorlaufzeit wie etwa nochmalige Raumprogramm-Abstimmungen sowie die verlängerte Bauphase durch ein weiteres Geschoss, verschiebt sich die Fertigstellung um fünf Monate auf Mai 2018, so Gebäudemanager Michael Lobe. Die Planungen laufen derzeit. Sie sollen im nächsten Fachausschuss diskutiert werden.