Marlies Bachmann schließt ihren Garten auf

Die Langenfelderin über den „Tag der offenen Gartenpforte“, Pflanzen und Teiche

Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. An drei bis vier Wochenenden im Jahr werden hunderte private Gärten im Rheinland zum öffentlichen Raum. Bereits zum elften Mal bei der „Offenen Gartenpforte“ mit dabei ist Marlies Bachmann. Am kommenden Sonntag, 22. Mai, 13 bis 18 Uhr, haben Interessierte die Gelegenheit, ihren Garten am Rotdornweg 15 in Langenfeld zu erleben. An den Sonntagen 19. Juni und 17. Juli öffnet die frühere Lehrerin die Pforte zu ihrem 750 Quadratmeter großen, schmalen Garten am Reiheneckhaus erneut.

Sie nehmen nun seit 2006 Jahr für Jahr an der „Offenen Gartenpforte“ teil. Wie kommt man dazu, wildfremde Menschen in seinen Garten einzuladen?

Marlies Bachmann: Weil ich eine Freude daran habe, Menschen an der Schönheit der Natur teilhaben zu lassen.

Wie vielen Besucher hatten Sie seit 2006 in Ihrem Garten?

Bachmann: Ich schätze mal, mehr als tausend.

Wow! Hatten die auch Fragen?

Bachmann: Die meisten sind zunächst einmal da, um zu schauen. Aber viele haben auch Fragen. Zum Beispiel: Wie halte ich das Wasser im Gartenteich sauber? Was tun gegen Schnecken? Wie lassen sich dunkle Ecken am besten bepflanzen? Wie Sitzplätze gestalten? Wieso hat der Phlox keinen Mehltau? Was tun gegen Tomatenfäule? . . .

Wie alt ist Ihr Garten?

Bachmann: In seiner jetzigen Form besteht er seit 2001.

Neben dem Teich haben Sie auch einen Bauerngarten. Was ernten Sie?

Bachmann: Das wechselt von Jahr zu Jahr — wichtig wegen der Fruchtfolge in den Beeten. Ich baue nur das an, was wir gerne essen. Ab und zu probiere ich auch etwas Neues aus.

Was landete voriges Jahr in Ihrem Erntekorb?

Bachmann: Salate, Radieschen Kartoffeln, Zuckerschoten, Bohnen, Möhren, Kohlrabi, Zucchini, Tomaten, Paprika, Kürbis, Mangold, Pastinaken, Chinakohl, Knoblauch, Äpfel, Himbeeren, Johannisbeeren, Jostabeeren, Kräuter.

Und das können Sie in der Küche alles gebrauchen?

Bachmann: Ja. Ich baue das an, was ich auf dem Teller haben möchte. Salate in Grün und Rot, Zucchini in Gelb und Grün, Tomaten klein und groß . . .

Hochbeete haben Sie auch. Warum Hochbeete?

Bachmann: Die lockern zum Beispiel eine Sichtschutzwand auf und heben die Pflanzen ans Licht. Außerdem geben sie dem Garten eine Struktur, indem sie ihn optisch in Bereiche aufteilen.

Die Besucher der Offenen Gartenpforte wollen in der Regel etwas mitnehmen — Eindrücke aus einem schönen Garten. Hat auch schon mal jemand etwas mitgebracht?

Bachmann: Ja, ich selbst bekomme auch Tipps von den Besuchern. Der bester, den ich je bekam: In Langenfeld kann man Abwassergebühren sparen, indem man eine Wasseruhr einbaut in die Leitung, mit der man den Garten wässert.

Wie viel Zeit stecken Sie in Ihren Garten?

Bachmann: Je nach Jahreszeit ist das natürlich sehr unterschiedlich, insgesamt aber nicht wenig. So verlangt der Gemüseanbau viel Aufmerksamkeit. Das gilt auch für die Kompostbereitung und -verwendung.

Braucht man für ein Gartenidyll einen „grünen Daumen“?

Bachmann: Man braucht Wissen um die Bedürfnisse der Pflanzen: An welchem Standort gedeihen sie? Wie hoch ist ihr Lichtbedarf? Welcher Boden ist geeignet? Solche Grundsätze der Gartengestaltung — das kann man lernen. Einmal durch Lektüre, zum anderen durch Ausprobieren. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch die Bereitschaft, sich um seinen Garten zu kümmern.