Gemeinsam für den Denkmalschutz
Viele Baudenkmäler in Langenfeld und Monheim werden von Bürgern, Vereinen und Städten in gemeinsamer Arbeit erhalten.
Langenfeld/Monheim. 80 Baudenkmäler gibt es in Langenfeld, 42 in Monheim. Vom Kilometerstein bis zur Marienburg und vom Wegekreuz bis zu einer ganzen Siedlung (Bauverein) ist fast jede Größenordnung dabei. „So ein Baudenkmal zu erhalten ist zunächst einmal Pflicht des Eigentümers, aber er kann dabei auf Unterstützung zählen, etwa durch die steuerliche Absetzbarkeit von Investitionen“, sagt Stephan Anhalt, Planungsamtschef im Langenfelder Rathaus. Besser als im Einzelkampf funktioniert es nach der Devise „Gemeinsam Denkmale erhalten“ — dem Motto des Tags des offenen Denkmals 2016.
Der deutschlandweite Aktionstag ist zwar erst am 11. September, doch die teilnehmenden Sehenswürdigkeiten stehen zwei Wochen vor Anmeldeschluss annähernd fest. Hier sind vier Beispiele aus beiden Städten.
Rund um das ehemalige Römerkastell sorgen gleich drei Seiten für Leben: Die Interessengemeinschaft (IG) mit ihrem Römischen Museum, die Biologische Station und die Kaltblutpferdezucht Reuter. „Zum Teil sind unsere Aktivitäten unmittelbar verzahnt, so etwa beim historischen Nutzgarten“, sagt der IG-Vorsitzende Manfred Klein. Auch in den Denkmalstag bringen sich alle drei seit Jahren ein. Hauptattraktion wird wieder das Römerlager sein.
Die hinter Glas rekonstruierte Messergriff-Werkstatt im Langenfelder Volksgarten ist laut Hella-Sabrina Lange, Leiterin des Stadtmuseums, „geradezu prädestiniert“ für das Denkmalstagsmotto: „Es ist besonders dem ehrenamtlichen Engagement unseres Fördervereins zu verdanken, dass der Kotten mindestens an jedem ersten Sonntag im Monat özugänglich ist.“ Mit Erfolg, unterstreicht Lange: „Die monatliche Führung findet fast immer reges Interesse.“
Im Monheimer Rathaus stellt Anett Mesletzky das Programm zum Tag des offenen Denkmals im September zusammen. Da trifft es sich gut, dass sie auch zuständig ist für das städtische Altstadt-Fassadenprogramm. „Hauseigentümer, die durch eine Renovierung das historische Bild der Altstadt stärken, können auf bis zu 15 000 Euro Förderung pro Bauvorhaben hoffen“, sagt Anett Mesletzky. Das Zusammenspiel von Stadt und Bürgern soll auch beim Denkmalstag verdeutlicht werden. Im vergangenen Jahr präsentierten sich dem Publikum unter anderem der Schelmenturm, Spielmann und St. Gereon — diesmal dürfte es eine ähnliche Mischung von Privat und Öffentlich geben. Geführte Spaziergänge durch die Altstadt sind inbegriffen.
Die Wiescheider Wasserburg, deren Anfänge vermutlich im 13. Jahrhundert liegen, ist nach Worten von Peter Speldrich ein Paradebeispiel für gemeinsamen Denkmalschutz. Den Aktionstag wird zwar der Wasserburg-Förderverein organisieren, doch auch der Umweltschutz- und Verschönerungsverein Langenfeld (UVL), dem Speldrich vorsitzt, hat Verdienste um den Erhalt: Nicht nur aufgrund der 1987 verliehenen Denkmalplakette, sondern auch durch finanzielle Unterstützung, etwa für Beleuchtung raum oder Untersuchungen des Burgbodens.